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Verein kümmert sich um Tiere von Hilfebedürftigen

Eine Tierärztin (r-l), eine Schwester und eine Tiermedizinstudentin behandeln einen Hund in einer Kleintierpraxis. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa
Eine Tierärztin (r-l), eine Schwester und eine Tiermedizinstudentin behandeln einen Hund in einer Kleintierpraxis. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Der Besuch beim Tierarzt stellt für Tierbesitzer in sozialen Notsituationen oft eine unüberwindbare Hürde dar - denn die Behandlungen sind teuer. Hier unterstützt der Verein «Bunter Hund».

Eine gebrochene Pfote, ein verklebtes Auge, eine Wurmkur - Tierarztbehandlungen kosten viel Geld. Damit sich das auch obdachlose, bedürftige oder suchtkranke Menschen leisten können, engagiert sich in Leipzig der gemeinnützige Verein «Bunter Hund». «Auch wenn Menschen sehr arm sind und in schwierigen Lebenssituationen sind, haben sie das Recht auf ein Tier», sagte die Vorsitzende Becky Wehle. Deshalb unterstützt der Verein in Zusammenarbeit mit fünf Leipziger Tierarztpraxen einmal in der Woche durch Sprechstundentermine.

«Jede Woche Mittwoch ist eine andere Praxis dran», erklärte Wehle. Es gebe jeweils zehn freie Termine für die Tiere. Die Besitzerinnen und Besitzer müssen sich beim Verein anmelden und erhalten dann einen Überweisungsschein. Der Verein besteht bereits seit 2011. Die Idee stammt ursprünglich von zwei Leipziger Tiermedizinstudentinnen.

Die Arbeit verrichten die Praxen ehrenamtlich. Für Medikamente und Notoperationen sei man allerdings auf Spendengelder angewiesen, sagte die Tierärztin Sabine Zimmermann-Kuhn. Ihre Kleintierpraxis ist eine der fünf Praxen, die im wöchentlichen Wechsel Tiere von Obdachlosen oder Suchtkranken behandelt.

Um das Angebot in Anspruch nehmen zu können, müssen die Tierbesitzer in einer besonderen Situation sein, erklärte Wehle. Es gebe mehr Bedarf, als abgedeckt werden könne. «Wenn jemand obdachlos ist, kann das ein Grund sein, wenn ein Suchtkontext im Hintergrund steht oder psychische Erkrankungen», so Wehle.

Der Verein macht diese Arbeit, um Mensch und Tier in sozialen Notlagen zu unterstützen. «Tiere geben Halt, geben Motivation, geben Sicherheit», erklärte Wehle. Gerade für finanziell oder sozial Benachteiligte sowie psychisch erkrankte Menschen seien Tiere eine wichtige Stütze, sagte auch Zimmermann-Kuhn. «Wir erleben das jedes Mal in der Sprechstunde, wie wichtig der Partner Tier für die Menschen ist», so die Tierärztin.

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