Die verheerenden Waldbrände vergangenes Jahr haben zeitweise für mehr Schadstoffe in der Luft gesorgt. So seien mancherorts erhöhte Ruß- und Feinstaubkonzentrationen gemessen worden, informierte das Landesumweltamt am Montag in einer ersten Bilanz zur Luftqualität 2022. Die Folgen waren teils noch in etlicher Entfernung zu spüren. Das Feuer in der Sächsischen Schweiz etwa habe am 25. Juli im 30 Kilometer entfernten Dresden nicht nur für Rauchgeruch gesorgt, hieß es. Auch seien dort hohe Schadstoffwerte gemessen worden. Zudem beobachteten die Experten im Juli einen deutlichen Anstieg der Konzentration von Levoglucosan, einem Marker für die Holzverbrennung.
Insgesamt hat sich die Luftqualität in Sachsen den Fachleuten zufolge in den vergangenen Jahren stetig verbessert. «Alle Grenzwerte für die Luftschadstoffe Feinstaub PM10, Stickstoffdioxid, Benzol und Schwefeldioxid wurden eingehalten», konstatierte das Landesamt mit Blick auf die Messungen 2022. Die Jahresmittelwerte für Feinstaub (PM10) hätten an allen Messstationen im Freistaat deutlich unter dem zulässigen Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gelegen. Neben den Waldbränden habe aber auch die heftige Trockenheit im Frühjahr und Sommer die Feinstaubkonzentration in der Luft erhöht.
Bei Schwefeldioxid traten Anfang September im Erzgebirge über mehrere Tage hinweg Probleme auf. Durch Wind aus Südost sei damals Luft aus einem Industriegebiet im Böhmischen Becken in die Region gelangt, erläuterte das Landesumweltamt. An der Messstation Schwartenberg sei dabei siebenmal der Stundengrenzwert von 350 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten worden. In der Spitze wurden am 8. September 574 Mikrogramm gemessen. Alarmschwellen wurden den Angaben zufolge aber nicht erreicht.
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