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Mitgliederschwund bei Freiwilliger Feuerwehr gestoppt

Ein Feuerwehrmann holt während einer Einsatzübung einer Freiwilligen Feuerwehr eine Leiter vom Dach eines Einsatzfahrzeugs. / Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archivbild
Ein Feuerwehrmann holt während einer Einsatzübung einer Freiwilligen Feuerwehr eine Leiter vom Dach eines Einsatzfahrzeugs. / Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archivbild

Viele große und kleine Katastrophen machen die Freiwilligen Feuerwehren in den Gemeinden unverzichtbar. Nach einem Mitgliederschwund ist es ihnen in den vergangenen Jahren gelungen, die Zahl der Feuerwehrleute wieder zu stabilisieren.

Löschen, helfen, Leben retten: Die Freiwilligen Feuerwehren in Sachsen haben in den vergangenen Jahren die Zahl ihrer Mitglieder stabilisieren können. Teilweise gibt es sogar ein leichtes Plus, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Die Zahl der ehrenamtlichen Einsatzkräfte steige seit Jahren kontinuierlich an, sagte eine Sprecherin der Stadt Chemnitz. Im vergangenen Jahr habe es einen Zuwachs von etwa fünf Prozent gegeben. Dem Innenministerium zufolge hatten die Freiwilligen Feuerwehren 2021 mit landesweit 42.910 Mitgliedern 41 mehr als 2020. 4470 von ihnen waren Frauen. Jüngere Zahlen liegen noch nicht vor. 2019 war die Zahl mit 43.054 nur wenig höher. Um die Einsatzbereitschaft zu sichern, werden der Umfrage zufolge für die Fahrzeuge kontinuierlich Fahrer ausgebildet.

Auch in den 21 Ortsfeuerwehren in Leipzig hat es laut Stadt im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg gegeben auf 639 Einsatzkräfte. Hinzu kommen den Angaben zufolge 272 Angehörige in den Alters- und Ehrenabteilungen, 31 in der Allgemeinen Abteilung und dem Feuerwehrorchester sowie 358 Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. Es gibt der Stadt zufolge ausreichend Maschinisten, wie die Fahrer der Feuerwehrfahrzeuge genannt werden, weil sie auch die Pumpen und Geräte bedienen müssen. Die Branddirektion Leipzig habe eine eigene Behördenfahrschule, wo die Maschinisten ausgebildet werden.

Es komme selten vor, dass wegen nicht vorhersehbarer Ereignisse kein Maschinist da sei und bei Alarm ein Fahrzeug nicht ausrücken könne, sagte eine Sprecherin der Stadt Dresden. Weil aber immer auch die Berufsfeuerwehr alarmiert werde, sei Hilfe in jedem Fall gesichert. Einen grundsätzlichen Mangel an Maschinisten gebe es jedoch nicht. Gemeinsam mit den Wehrleitern in den Stadtteilen werde der Bedarf immer wieder geprüft, um bei möglichen Lücken rechtzeitig gegensteuern zu können. Die Kosten für die notwendige Qualifizierung der ehrenamtlichen Feuerwehrleute werde zum Teil vom Freistaat gefördert. In den 21 Dresdner Stadtteilfeuerwehren gebe es trotz jährlicher Schwankungen immer um 1440 Kameradinnen und Kameraden.

In Chemnitz gibt es 15 Freiwillige Feuerwehren mit rund 400 Einsatzkräften. Für die Fahrer - Maschinisten - gibt es eine eigene Gemeindefahrschule, in der jährlich etwa 30 Kameraden der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr ausgebildet werden. «Es wird ein ständig steigender Bedarf an Ausbildungen bemerkt», sagte eine Stadtsprecherin. Bei Neueinstellungen für die Berufsfeuerwehr gebe es vermehrt Bewerber ohne Lkw-Führerschein. Bei der Freiwilligen Feuerwehr müssten neue Kameraden ohnehin erst ausgebildet werden. Das geschehe kostenfrei. Zum Vergleich: An einer freien Fahrschule müssten die Betreffenden für einen solchen Führerschein etwa 3000 bis 5000 Euro zahlen.

Jede Freiwillige Feuerwehr habe eine bestimmte Zahl von Maschinisten, hieß es. Durch verschiedene berufliche oder private Gründe sei deren Einsatzbereitschaft aber vor allem wochentags eingeschränkt. «In der Regel steht aber mindestens ein Maschinist bereit», sagte die Sprecherin. Die Einsatzbereitschaft sei somit nicht gefährdet.

Im Erzgebirgskreis ist laut Landratsamt «weder flächendeckend noch punktuell» ein Mangel an Fahrern für Feuerwehrfahrzeuge bekannt.

Es bestehe aktuell keine Fahrerknappheit in den Feuerwehren im Landkreis, sagte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Rumen Münch. Die Feuerwehren hätten Möglichkeiten, einem solchen Mangel vorzubeugen. Damit Ehrenamtliche kostengünstig Feuerwehrführerscheine für Einsatzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen erwerben könnten, fördere der Freistaat den Gemeinden seit 2018 jährlich zwei dieser Führerscheine mit je 1000 Euro.

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