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Für Fachkräfte in der Lausitz: Bahn und Leag bilden aus

Das Logo der Deutschen Bahn (DB). / Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Symbolbild
Das Logo der Deutschen Bahn (DB). / Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Symbolbild

Die Lausitz braucht mit dem Ausstieg aus der Kohle attraktive Arbeitsplätze, Fachkräfte und junge Menschen, die in der Region bleiben und sich ausbilden lassen wollen. Das Energieunternehmen Leag und die Deutsche Bahn haben am Mittwoch einen großen Schritt dafür getan. Beide Unternehmen wollen in den kommenden Jahren bei der Ausbildung von Fachkräften stärker zusammenarbeiten und haben dafür einen weiteren Ausbildungspakt geschlossen. Künftig werden Bahn und Leag die Ausbildungsstätte am Leag-Kraftwerk in Jänschwalde gemeinsam nutzen. Bereits am vergangenen Montag begannen den Angaben zufolge 100 junge Männer und Frauen mit ihrer Ausbildung für Jobs bei der Bahn in Cottbus, 60 davon in der Ausbildungswerkstätte in Jänschwalde.

Die Bahn baut in Cottbus ihr größtes Instandhaltungswerk für ICE-4-Züge. Es soll 2026 fertig sein. Insgesamt 1200 Industriearbeits- und Ausbildungsplätze sollen entstehen. Etwa 100 Leag-Beschäftigte werden in diesem Jahr ein Angebot für einen Arbeitsplatz dort erhalten, darunter Industriemechaniker und Elektroniker. Bislang haben nach Bahn-Angaben 37 junge Menschen nach ihrer Ausbildung bei der Leag im DB-Werk eine Arbeit bekommen.

Lucian Roschek aus Lübben und Denise Gölitzer aus Guben sind im zweiten Ausbildungsjahr bei der Leag. Heimat und Familie sei schon ein großes Thema, sagen beide. «Die Ausbildung hier ist genauso gut wie im Westen. Deshalb war es für mich kein Thema, weiter weg zu gehen», sagte der 21-jährige Lucian, der sich zum Elektroniker ausbilden lässt. Gerade in den letzten zwei Jahren passiere schon viel in der Region, das mache Hoffnung. Nach der Ausbildung wollen sie sich überlegen, bei welchem der beiden Unternehmen sie anfangen. Die Leag bildet derzeit 500 Azubis aus.

«Die Lausitz wird in der Zukunft mehr denn je junge Fachkräfte brauchen, die von hier kommen und hier bleiben», betonte Leag-Personalvorstand Jörg Waniek in Jänschwalde. Deshalb brauche man Partner für zukunftsorientierte Wege. Vor dem Hintergrund des Strukturwandels in der Lausitz und der Umbrüche in der deutschen Energieversorgung sei es auch deshalb vorausschauend, Synergien und gemeinsame Potenziale zu nutzen. «Der Strukturwandel findet in der Form statt: Der Eine baut hier langsam ab, der Andere auf und wir machen das auf kooperativem Weg», sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Gemeinsam mit der Leag könne die Bahn Nachwuchskräften eine sichere Zukunft und Perspektive in der Lausitz bieten.

Für Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ist die Kooperationsvereinbarung ein Signal, dass künftig aus der Region gute Fachkräfte kommen werden, weiter dort gebraucht werden und damit der Lausitz eine Zukunft geben. «Mit diesem Abkommen wird das Know-how der Beschäftigten erhalten und es werden vorhandene Ressourcen weiter genutzt.»

Die Bahn lässt bis 2025 einen Teil ihres Nachwuchses unter Federführung der Leag in Jänschwalde ausbilden. Danach wird die Bahn diese Einrichtung übernehmen, um eigenen Nachwuchs sowie der Leag und von Drittunternehmen beruflich fitzumachen.

Bis 2024 will die Bahn mehr als 500 neue Mitarbeiter und Auszubildende an Bord holen. 2026 kommen noch einmal 700 Stellen dazu. Das Bahnwerk wird über das Strukturstärkungsgesetz des Bundes finanziert.

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