In der Schönherrfabrik in Chemnitz, die seit 191 Jahren besteht, herrscht nach einem verheerenden Großbrand am 2. Juni 2023 Unsicherheit. Die Kernfrage, die sich viele stellten: Geht es weiter und was wird aus den Beschäftigten?
Bislang wurden Möglichkeiten in Erwägung gezogen, die durch das Feuer zerstörte Gussfabrik bis Ende 2026 wieder aufzubauen. Doch angesichts der langen Überbrückungszeit und der damit verbundenen Unsicherheiten wurde eine andere Entscheidung getroffen. Drei Monate nach dem Brand, in einer Belegschaftsversammlung in Chemnitz, informierte die Geschäftsführung die Mitarbeiter darüber, dass die Gießerei, die zur Gienanth-Gruppe mit Sitz im pfälzischen Eisenberg gehört, stillgelegt wird.
Der Brand, der erheblichen Schaden verursachte, brach am späten Nachmittag des 2. Juni aus. Die rund 100 Meter lange Halle brannte in voller Ausdehnung und wurde daraufhin als einsturzgefährdet eingestuft. Glücklicherweise konnten sich die etwa 60 anwesenden Mitarbeiter rechtzeitig in Sicherheit bringen, sodass niemand verletzt wurde. Nach dem Brand wurden Teile der Belegschaft bis auf Weiteres beurlaubt. Die Beurlaubung betraf alle Mitarbeiter, die nicht bei den Aufräumarbeiten eingesetzt werden konnten.
Die Gießerei hat eine lange und bedeutende Geschichte in Chemnitz. Sie wurde 1832 von Carl Gottlieb Haubold gegründet und 1854 von Industrie-Gigant Louis Schönherr übernommen. An diesem Standort werden Eisengussteile hergestellt, hauptsächlich für Bremskomponenten in Nutzfahrzeugen. Das Unternehmen beschäftigt in Chemnitz insgesamt 380 Mitarbeiter.
Mit der Stilllegung des Standortes steht die Zukunft der Mitarbeiter im Vordergrund der Diskussionen. Wie es für sie weitergeht, bleibt abzuwarten. Diese Entwicklungen wurden heute von der Freien Presse aus Chemnitz berichtet.