Die sächsischen Obstbauern rechnen in diesem Jahr mit einem Ertrag von 1700 Tonnen und einer vergleichsweise guten Ernte. Im Vorjahr seien es zwar noch 1800 Tonnen gewesen, allerdings habe sich die Anbaufläche um 20 Hektar verkleinert, sagte Udo Jentzsch, Geschäftsführer des Landesverbandes Sächsisches Obst, am Freitag zum Beginn der Erdbeersaison in Coswig (Landkreis Meißen). Die zuletzt kühle Witterung habe zu einer Verzögerung der Vegetation von ein bis zwei Wochen geführt. Ein Wetter so wie jetzt und ab und zu ein Landregen seien die besten Bedingungen für die Erdbeere.
«Im letzten Jahr war die Ernte wegen der Hitze relativ schnell zu Ende», sagte Jentzsch. In Coswig beginne die «Selbstpflücke» bereits am Samstag. In anderen Regionen könnten die Leute erst nach Pfingsten auf den Feldern selbst ihre Erdbeeren pflücken. «Wenn das Wetter so bleiben sollte, reifen die Erdbeeren gut. Die Selbstpflücke funktioniert dann viel besser, weil die Erdbeeren immer abgeerntet werden. Wenn alle auf einmal reif werden, verderben viele am Strauch.» Im Bereich des Landesverbandes werden Erdbeeren auf einer Fläche von 210 Hektar angebaut, insgesamt sind es 335 Hektar.
Jentzsch zufolge sind Erdbeeren vor allem gegen Wetterextreme empfindlich. Sie vertrügen Frost genauso schlecht wie Temperaturen über 30 Grad oder Starkniederschläge. Zum Erntebeginn war am Freitag auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nach Coswig gekommen und traf dort die sächsische Blütenkönigin Antonia Mercedes Kirschner.
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten