Die Sächsische Aufbaubank (SAB) hat im vergangenen Jahr eine Rekord-Fördersumme ausgereicht. Bedingt durch die Corona-Pandemie seien die Leistungen deutlich über die der Vorjahre hinausgegangen, sagte die SAB-Vorstandsvorsitzende Katrin Leonhardt am Dienstag in Dresden. Im Jahr 2020 wurden demnach mehr als 105 000 Anträge mit einem Volumen von knapp 1,6 Milliarden an Corona-Hilfen bewilligt und ausgezahlt. Davon entfielen jeweils etwa die Hälfte auf das landeseigene Darlehen «Sachsen hilft sofort» sowie auf die Zuschüsse des Bundes.
Die Aufbaubank ist das zentrale Förderinstitut des Freistaats. Über sie laufen nicht nur die Beantragung und Auszahlung der Corona-Hilfen, sondern auch verschiedene Förderprogramme etwa für Familienwohnen, Bildung und Soziales. Insgesamt reichte die landeseigene Bank im Vorjahr rund 3,8 Milliarden Euro an Fördermitteln aus.
Allein die 17 Corona-Hilfsprogramme im vergangenen Jahr umzusetzen, sei ein Kraftakt gewesen, betonte Leonhardt. Laut SAB erhielten im vergangenen Jahr 54 Prozent der sächsischen Unternehmen eine Corona-Soforthilfe, darunter vor allem Dienstleistungsbetriebe mit zahlreichen Solo-Selbstständigen. «Daran zeigt sich auch, wer von der Corona-Krise besonders betroffen ist.»
Auch 2021 beschäftigt die Corona-Pandemie die Sächsische Aufbaubank: Unter anderen wurden rund 454 Millionen Euro für November- und Dezemberhilfen ausgezahlt. Nun rückten verstärkt die Überbrückungshilfen sowie die «Neustarthilfe» für Unternehmen, Soloselbstständige und Freiberufler in den Vordergrund, hieß es.
Zudem steht in sechs Wochen für einen Teil der Beschäftigten der Umzug in den neuen Hauptsitz der Bank in Leipzig-Mitte an. Ab 1. Juli sollen dort rund 200 Mitarbeiter ihr Büro haben - ab 2022 soll die Zahl auf rund 400 anwachsen. In Dresden bleiben zunächst gut 1000 Mitarbeiter. Für rund 165 Millionen Euro hat die SAB in den vergangenen Jahren dort einen Neubau errichtet. Die gestiegenen Baukosten sowie der Umzug mit der dann bestehenden Doppelstruktur hatten in der Vergangenheit immer wieder für Kritik gesorgt, unter anderem beim Bund der Steuerzahler.
Vorstandschefin Leonhardt betonte hingegen, dass man mit den zwei Standorten näher an den Kunden sein wolle. Zudem sei der neue Standort auf dem ehemaligen Robotron-Gelände im Herzen Leipzigs nicht nur ein Bürogebäude, sondern die Hälfte des Grundstückes werde als öffentlicher Platz genutzt - mit Kommunikationsinseln und Wasserflächen. «Wir sind froh, dass es jetzt soweit ist.»
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH