Angesichts bestehender Streckenüberlastungen und einer erwarteten Zunahme des Zugverkehrs sollen die Verbindungen zwischen Dresden und den Bahnhöfen in Leipzig, Hoyerswerda und Cottbus künftig von höheren Kapazitäten profitieren. Der hierfür vorgesehene Zuschlag wurde der DB Regio AG erteilt, die das Elektronetz Oberelbe (ENOE) ab Dezember 2026 bis Dezember 2040 betreiben soll, wie der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) am Montag mitteilte.
Auf der wichtigen Verbindung zwischen Dresden und Leipzig sei der Einsatz von fünfteiligen Doppelstock-Fahrzeugen vom Typ «Twindexx Vario» vorgesehen. Aufgrund eines separaten Fahrradwagens bieten die Triebwagen zudem die Möglichkeit, deutlich mehr Fahrräder mitzunehmen.
Das E-Netz Oberelbe umfasst die Strecke Dresden - Leipzig sowie die Linien von der Landeshauptstadt nach Cottbus und Hoyerswerda. Demnach verfügt das Gesamtnetz zur Betriebsaufnahme über ein Leistungsvolumen von rund 3,1 Millionen Zugkilometer pro Jahr, wobei etwa 1,6 Millionen Zugkilometer auf den VVO entfallen. Der Anteil des ZVNL liege bei etwa 0,9 Millionen Zugkilometer und der Anteil Brandenburgs bei 0,5 Millionen. Ab Dezember 2035 soll sich durch die Integration der S-Bahn S6 (Dresden - Elsterwerda) in das Netz das Volumen auf 3,9 Millionen Zugkilometer pro Jahr erhöhen.
Der Pirnaer Landrat und VVO-Vorsitzende Michael Geisler (CDU) mahnte: «Trotz eines im Rahmen von Verhandlungen erzielten wirtschaftlicheren Angebots ist die Finanzierung der Leistungen nur gesichert, wenn die Regionalisierungsmittel des Bundes weiter aufgestockt werden und diese durch den Freistaat Sachsen vollständig an die Verbünde weitergereicht werden.» Der Verkehrsverbund erwarte vom Freistaat, dass er das Klimapaket und das Energiepaket der Regionalisierungsgesetz-Mittel auch ab 2024 an die Zweckverbände weiterreicht. Zudem müsse das Ostpaket des Regionalisierungsgesetzes für den regionalen Eisenbahnverkehr eingesetzt werden. Andernfalls drohe für Sachsen eine Verkehrswende im Rückwärtsgang.
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