Mit zunehmenden Lockerungen der Corona-Beschränkungen steigt bei den ostdeutschen Unternehmen die Stimmung. Wie das Ifo-Institut am Freitag in Dresden mitteilte, schätzen die Firmen ihre derzeitige Lage deutlich besser ein und geben sich optimistischer für die Zukunft. Der Geschäftsklima-Index, der Auskunft über das regionale Stimmungsbild gibt und als Frühindikator für die Konjunktur gilt, kletterte im Mai auf 99,2 Punkte nach 95,8 im April.
Besonders die Dienstleister rechnen in den nächsten Monaten mit besseren Geschäften. Die Erwartungen stiegen laut Ifo-Institut im Mai stark an. «Wenn die stark betroffenen Bereiche sehen, dass gelockert wird, beeinflusst das die Einschätzung positiv», so Joachim Ragnitz von der Dresdner Ifo-Niederlassung. Auch die Industrie bewertete die laufenden Geschäfte besser als noch im Monat zuvor.
Hingegen ist die Stimmung im ostdeutschen Handel im Mai verhalten, vor allem der Großhandel gab sich eher pessimistisch. Zwar könnten mehr Handelsunternehmen wieder öffnen, aber dennoch sei die Befürchtung groß, dass sich auch nach der Corona-Krise der Handel mehr und mehr ins Online-Geschäft verlagere, so Ragnitz. Das Baugewerbe bewertete die aktuellen Geschäfte weniger gut, gab sich jedoch optimistisch mit Blick auf die kommenden Monate.
Insgesamt geht Ragnitz davon aus, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Osten in den nächsten Monaten wieder an Schwung gewinnt. «Wir rechnen damit, dass wir aus dem Gröbsten raus sind.» Das Ifo-Geschäftsklima für Ostdeutschland basiert auf etwa 1700 monatlichen Meldungen von Firmen verschiedener Branchen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH