Nach 124 Jahren verlässt der Hersteller von Menschel Limonaden in Hainewalde (Landkreis Görlitz) seinen angestammten Produktionsstandort. «Wir hören dort auf», sagte Geschäftsführer Stefan Kubitz am Dienstag. Die Firma ziehe nach Ostern um in den Nachbarort Großschöna, in eine sanierte Fabrik. Sie wurde mit modernsten Maschinen ausgestattet, die effektiver, ressourcenschonender und damit auch kostengünstiger seien.
Die neue Abfüllanlage hat laut Kubitz die vierfache Kapazität, damit könnten künftig 6000 statt bisher 1500 Flaschen pro Stunde produziert werden. «Wir sind auf einem guten Weg, die in den vergangenen Jahren gestiegene Nachfrage nach unseren Produkten zu befriedigen.»
Der 1899 von Landwirt und Namensgeber Ernst Menschel gegründete Betrieb ist seit 2020 in fünfter Generation in Familienhand. Erste Getränke wie Milchsekt, Veilchen- und Erdbeerbrause verteilte der Gründer noch mit dem Schubkarren im Dorf. Inzwischen werden unter der Marke Menschel 16 Sorten Limonade und Brause produziert, «nach alten Rezepturen mit Kristallzucker und Zittauer Gebirgswasser, das sehr weich ist», wie Kubitz berichtet. In die Limonaden kommen nur natürliche Grundstoffe, bei der Brause sind es künstliche Aromen und Farbstoffe.
Mittlerweile gehören nicht nur Supermärkte und Lokale der Region bis nach Dresden und Leipzig zu den Kunden. Abnehmer gebe es auch in Südbrandenburg, auf der Nordseeinsel Norderney, in Berlin, München (Bayern), Kornwestheim (Baden-Württemberg) und Frankfurt am Main (Hessen).
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