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Ehemalige Bergbaulandschaften in der Lausitz erhalten landwirtschaftliche und energetische Nutzung

Eine Photovoltaik-Freiflächenanlage. / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Eine Photovoltaik-Freiflächenanlage. / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die Nutzung der Bergbaufolgeflächen für Landwirtschaft und Energieparks rückt beim Umbau des Kohle-Unternehmens Leag immer mehr in den Fokus. Wie viel Fläche wird dafür schon genutzt?

Frühere Bergbaulandschaften in der Lausitz werden nach den Rekultivierungsmaßnahmen des Energieunternehmens Leag zunehmend energetisch und landwirtschaftlich genutzt. Auf etwa zehn Prozent der gesamten wieder nutzbar gemachten Flächen bauen Landwirtschaftsbetriebe nach Leag-Angaben auf Grundlage einer festgelegten Fruchtfolge vorrangig Luzerne und Winterroggen an. Unter anderem Landwirtschaftsbetriebe wie Bauern AG Neißetal und die Agrargenossenschaft eG Heinersbrück sind Partner der Leag.

Insgesamt verfügt das Unternehmen über etwa 33.000 Hektar Fläche, dazu zählen rekultivierte, aber auch aktive Tagebaubereiche sowie Kraftwerksstandorte. Zum Vergleich: Bei der LMBV - Rechtsnachfolger der DDR-Braunkohlenkombinatsbetriebe auf Brandenburger Territorium - geht es um eine Fläche von insgesamt 34.363 Hektar. In diesem Jahr sollen laut LMBV 38,5 Hektar Innenkippenfläche zur Nutzung frei werden. Seit 2015 sind rund 1700 Hektar nutzbar gemacht worden.

Die Verwendung der Kippböden gestaltet sich für die Bauern nicht einfach. Die Böden sind anfangs karg, haben beispielsweise wenig Humus, geringe bodenbiologische Aktivitäten und sind unzureichend durchlüftet. Der mehrjährige Anbau von Luzernegras und auch die Phosphatdüngung trägt der Leag zufolge dazu bei, Humus anzureichern eine bessere Bodenentwicklung zu erreichen. Begleitet werden die Landwirte deshalb von Bodenspezialisten und Landschaftsgestaltern.

Der Wiederaufbau der zerstörten Landschaft ist in den Rahmen- und Hauptbetriebsplänen verankert. Ziel ist es, Eingriffe in Natur und Landschaft zeitnah auszugleichen. Dabei sollen die Anspruch genommenen Flächen in mindestens vergleichbarer Qualität wiederhergestellt werden, so Ralf Agricola, Leiter des Bereiches Rekultivierung bei der Leag. Die Umsetzung dauert dem Geotechniker zufolge im Schnitt sieben Jahre.

Zunehmend werden bei der Leag Erneuerbare-Energien-Projekte und Landwirtschaft gemeinsam gedacht, denn das Unternehmen setzt mit dem beschlossenen Kohleausstieg auf die Produktion von grünem Strom. So soll auf Bergbaufolgeflächen unter anderem das größte deutsche Zentrum für erneuerbare Energien entstehen. Das Projekt Gigawatt-Factory soll bis 2030 Photovoltaik- und Windanlagen mit sieben Gigawatt Leistung auf einer Fläche von 33.000 Hektar umfassen.

Bereits in den kommenden drei bis vier Jahren soll auf ehemaligen Tagebaustätten ein Solarpark mit der Größe von einem Gigawatt und rund 1,5 Millionen Solarmodule entstehen.

Mit einigen Bauern hat die Leag die Durchführung gemeinsamer Projekte für die Nutzung und Pflege von PV-Flächen vereinbart. Über Ideen sei man mit Kommunen im Gespräch. Dem Unternehmen liegen aktuell Aufstellungsbeschlüsse der Kommunen für rund 1150 Megawatt Photovoltaik vor, für 120 Megawatt Windenergie werden derzeit Genehmigungsverfahren geführt. Diese Projekte sollen auf Unternehmensflächen von etwa 1500 Hektar umgesetzt werden.

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