Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) sieht den Bund und die Kohleunternehmen beim Wassermanagement in den Bergbauregionen in der Pflicht. «Das Wassermanagement in der Lausitz ist eine Mammutaufgabe», sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Man brauche über Jahrzehnte etliche Milliarden Euro, um die bergbaubedingten Eingriffe bei Oberflächen- und Grundwasser zu heilen. Das sei eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Strukturwandel und neue Perspektiven für die Lausitz.
«Das können wir als Länder allein gar nicht stemmen. Übrigens ist nicht der Kohleausstieg das Problem, sondern das Problem war der Einstieg in die massive Kohleverstromung», erklärte Günther. Gleichzeitig mache der Klimawandel in Form von Dürreperioden gerade in der Lausitz zu schaffen: «Das ist keine ferne Zukunft, sondern reale Gegenwart und betrifft vor allem die Wasserwirtschaft der Unterlieger Brandenburg und Berlin. Wasser wird für uns alle zum Standortfaktor.»
Günther äußerte sich mit Blick auf die Wasserkonferenz Lausitz in Regie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus- Senftenberg am Freitag und lobte die Zusammenarbeit mit Berlin und Brandenburg. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, wie essenziell die Kooperation und das abgestimmte Vorgehen gerade im Bereich der Wasserwirtschaft sei. Die noch aktiven Braunkohle-Unternehmen müssten sich hier noch stärker einbringen. Zudem brauche die Lausitz strategische Ansätze und über die Bewirtschaftung großer Talsperren und Bergbauspeicher hinaus viele einzelne Maßnahmen, um den Wasserrückhalt in der Fläche zu verbessern.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH