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Sachsens Bürstenmacher werben um Fachkräfte

Bürsten liegen auf einem Tisch. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Bürsten liegen auf einem Tisch. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Sachsen will seine rund 200-jährige Tradition der Bürstenmacher stärker in den Fokus rücken - auch um dringend benötigte Fachkräfte für die Branche zu gewinnen. Die hiesigen Bürstenhersteller seien «Hidden Champions», die über Sachsen und Deutschland hinaus strahlten, sagte Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) am Freitag in Stützengrün (Erzgebirgskreis). Es gelte, solche Stärken der regionalen Wirtschaft zu stärken. In der Grenzregion zwischen Erzgebirge und Vogtland sind den Angaben zufolge rund 20 Unternehmen aktiv, die eine breite Palette an Bürsten herstellen: von Besen über Zahnbürsten bis hin zum Rasierpinsel.

Als «Hidden Champions» (engl. für «heimliche Gewinner») werden eher unbekannte Unternehmen bezeichnet, die in ihrer Branche jeweils als Marktführer gelten - die also «unbekannte Weltmarktführer» sind.

«Fast jede zweite Zahnbürste in Deutschland kommt aus Stützengrün», sagte Bürgermeister Volkmar Viehweg. Allerdings stelle der Fachkräftemangel die Branche vor Probleme. Das bestätigt das Unternehmen Mühle Rasurkultur: In den vergangenen Jahren sei es nicht gelungen, Auszubildende für den Beruf des Bürsten- und Pinselmachers zu finden. Laut Viehweg wird nun versucht, im Bereich der Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer eine Spezialisierung mit Blick auf die Erfordernisse der Bürstenbranche zu etablieren.

Die Anfänge der Bürstenherstellung im Erzgebirge reichen 200 Jahre zurück. Mit dem Niedergang des Bergbaus suchten die Menschen dort einen neuen Broterwerb, den sie den Angaben zufolge um 1820 auch in der Herstellung von Bürsten und Pinseln fanden. Dabei nutzten sie das Holz heimischer Wälder sowie Borsten als Abfälle aus Fleischereien.

Daran anknüpfend will sich die Region stärker als «Deutsche Bürstenregion» vermarkten. Dazu ist im September ein Branchentreff europäischer Bürsten- und Pinselmacher geplant, ebenso eine Ausbildungskampagne «Bürstenmacher 2.0». Für Aufsehen soll ein Rekordversuch für die weltgrößte Zahnbürste sorgen, die laut Viehweg etwa doppelt bis dreimal so groß sein soll wie der bisherige Rekord von drei Metern. Auch gibt es Ideen für eine Bürstenerlebniswelt.

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