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Weinlese im sächsischen Elbtal abgeschlossen: Qualität über Quantität

Trauben der Sorte „Goldriesling“ liegen in einem Trog. (Archivbild) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Trauben der Sorte „Goldriesling“ liegen in einem Trog. (Archivbild) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Die Weinlese im sächsischen Elbtal endet mit geringer Quantität aber hoher Qualität. Winzer sind optimistisch für den Wein aus dem Jahr 2024 und freuen sich auf den vitale Jahrgang 2025.

Nach fast sechs Wochen endet die Weinlese im sächsischen Elbtal. «Der Großteil der Winzer ist noch im September fertig geworden», sagte Felix Hößelbarth, Vorsitzender des Weinbauverbandes Sachsen. Wie erwartet liegt die Menge wahrscheinlich bei nur 20 bis 30 Prozent einer normalen Ernte. Der Verband geht von 800 Liter für das gesamte Anbaugebiet aus. «Die Qualität ist sehr gut bei geringer Quantität.» Das schöne trockene Wetter mit viel Sonne hat den Früchten eine gesunde Reife beschert. «Keine Fäule, wunderbare, gesunde Trauben.»

Gute Qualität und vitale Rebstöcke für Jahrgang 2025

Auch die sehr kurze und zügige Lese endet zwei bis drei Wochen früher als sonst. Angesichts der Qualität des Lesegutes sind die Winzer optimistisch für den Wein aus dem herausfordernden Jahr 2024. «Reife gesunde Trauben geben einen guten Jahrgang», ist Hößelbarth sicher und betont: Trotz der Verluste sei «ordentlich» Rebensaft aus dem sächsischen Elbtal da, aufgrund der beiden guten Ernten in den Vorjahren. «Wir sind lieferfähig, Weinliebhaber müssen nicht befürchten, dass nichts ausgeschenkt werden kann.» 

Bei allen Schwierigkeiten hat 2024 laut Hößelbarth auch etwas Gutes: «Die Rebstöcke strotzen vor Vitalität». Sie hatten fast im Überfluss Wasser und gutes Wetter und konnten sich zudem erholen, weil sie weniger Trauben produzieren mussten, in Stämme und Laubwand investieren konnten. «Für 2025 gehen wir mit sehr gut versorgten, kräftigen Reben in die Saison 2025.» Das seien ideale Bedingungen, «um optimistisch zu sein».

Prognose zu Menge bestätigt sich

Die Weinlese im Elbtal begann Ende August, zwei Wochen früher als üblich im Trend der Vorjahre. Wegen der unterschiedlichen Reife der Früchte und dem Wiederaustrieb nach Spätfrösten im April war sie zeitlich gestreckt. Schon zuvor war klar, dass die Wetterkapriolen zu erheblichen Schäden in Deutschlands kleinstem Weinbaugebiet führen - der zweite Austrieb der Reben konnte das nur zu einem sehr geringen Teil ausgleichen. «Wir haben um jede Rebe gekämpft», sagte Martin Junge vom Sächsischen Staatsweingut Schloss Wackerbarth. Der Ertrag liegt dennoch nur bei etwa 20 Prozent eines normalen Jahres - wie befürchtet. 

In den Weinbergen rund um Radebeul wird noch bis nächste Woche gelesen. So reifen auch sonst etwa teilweise als Sektgrundwein früher geernteten Spätriesling-Trauben voll aus. Auf Wackerbarth ist man mit der Qualität zufrieden, sagte Junge. Hohe Mostgewichte, niedrige Säure und passendes Aroma seien eine solide Basis für unsere Kellermeister, um daraus für unser Anbaugebiet typische und geschätzte Tropfen zu keltern - «feinfruchtig, elegant und von Finessse».

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