Zum 31. Jahrestag der Wiedervereinigung an diesem Sonntag hat der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, die künftige Bundesregierung zu mehr Engagement für den Osten aufgerufen. Diese müsse die Einheit vollenden. «Es muss Schluss sein mit der Benachteiligung bei Löhnen und Renten», sagte Bartsch der Deutschen Presse-Agentur. Er forderte ein Bundesministerium für gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West. Zudem solle die künftige Besetzung des Kabinetts die deutsche Einheit abbilden. «Ostdeutsche müssen entsprechend repräsentiert sein!»
Nach der schweren Niederlage für die Linke bei der Bundestagswahl kündigte Bartsch eine Kurskorrektur an: «Die Linke wird wieder mehr die Partei der Ostdeutschen sein.» Er verwies auf «Themen, die den Alltag der Ostdeutschen bewegen, zum Beispiel die rasant steigenden Energiepreise». Der Osten sei überwiegend ländlicher Raum, wo es wenig Alternativen zum Auto gebe. Die Menschen seien besonders von hohen Spritpreisen betroffen. «Nirgendwo sonst wurde die Bahninfrastruktur so zerschlagen wie im Osten. All das erzeugt berechtigten Unmut, den wir im Bundestag zur Sprache bringen werden.»
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH