Die interdisziplinäre Forschung in Görlitz ist bis zum Jahr 2038 finanziell gesichert. Dazu haben Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und der Staatssekretär im Bundesforschungsministerium Wolf-Dieter Lukas am Samstag in Görlitz eine Erklärung zur Förderung des dortigen Forschungsinstituts Center for Advanced Systems Understanding (Casus) unterzeichnet, wie das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf mitteilte.
Nach Angaben des Helmholtz-Zentrums erhält das Institut ein jährliches Budget von 15 Millionen Euro. Durch die langfristige Finanzierung werde der Umbau des früheren Kondensatorenwerkes in eine moderne Forschungseinrichtung möglich, hieß es in der Mitteilung.
«Wir wollen das Casus gemeinsam zu einem internationalen Vorbild der interdisziplinären Forschung im Bereich der Digitalisierung machen», sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU). Mit neuen digitalen Methoden würden von Görlitz aus Fragestellungen etwa zur Energiewende oder dem Klimawandel «auf allerhöchstem wissenschaftlichen Niveau» bearbeitet.
Laut Ministerpräsident Michael Kretschmer hat das Casus Fachleute aus der ganzen Welt in die Lausitz gezogen. «Diese Expertise brauchen wir hier, um bei Zukunftsthemen wie künstliche Intelligenz, Höchstleistungsrechnen und quelloffene Forschungssoftware gut aufgestellt zu sein.»
Das Casus wurde nach Angaben des Helmholtz-Zentrums 2019 in Görlitz gegründet. Es betreibt demnach digitale interdisziplinäre Systemforschung in unterschiedlichen Bereichen wie Erdsystemforschung, Systembiologie und Materialforschung. Das Ziel sei es, durch den Einsatz verschiedener Methoden etwa aus Mathematik, theoretischer Systemforschung, Daten- und Computerwissenschaft «komplexe Systeme von bisher nie dagewesener Realitätstreue abzubilden und so zur Lösung drängender gesellschaftlicher Fragen beizutragen».
Kooperationspartner des Instituts sind das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, die TU Dresden und die Universität Breslau.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH