Am Rande der Demos gegen den AfD-Parteitag in Riesa am Wochenende war ein Logo des Unternehmens Teigwaren Riesa mit Antifa-Fahne zu sehen. Auch vor dem Parteitag wurde das Logo mit der Aufschrift "Riesa - AfD Blockieren" in sozialen Netzwerken geteilt, auch von einem Linken-Landtagsabgeordneten. Es gab Stimmen, die darin eine Unterstützung des Nudelproduzenten für die AfD-Gegner sahen.
Darauf reagierte das Unternehmen jetzt. Es veröffentliche eine Stellungnahme auf Facebook: "In den letzten Tagen wurde unser Logo unrechtmäßig und ohne unsere Zustimmung im Rahmen politischer Proteste in Riesa genutzt. Dieser Vorfall steht im Zusammenhang mit dem Parteitag der AfD. Wir möchten in aller Deutlichkeit klarstellen: Die Verwendung unseres Logos für derartige Zwecke war und ist weder autorisiert noch von uns gebilligt worden." Teigwaren Riesa sei ein politisch neutrales Unternehmen und es bekenne sich klar dazu, keine politische Richtung, Bewegung oder Agenda zu unterstützen. Die unrechtmäßige Nutzung des Logos, widerspreche seinen Werten und unserer seiner Haltung. Es verurteile diese Form der Instrumentalisierung aufs Schärfste.
Im Netz löste dieser Post gemischte Reaktionen aus. Jedes Unternehmen, das ausländische Mitarbeiter beschäftigt, sollte sich zumindest zu Weltoffenheit und Toleranz bekennen, schrieb Tim Stark. Somit sei niemand unpolitisch, wenn es um rassistisch motivierte Politik geht, außer man bekennt sich insgeheim zu solch menschenfeindlichen Agenden. Ganz schwache Leistung, schrieb Andreas von Grünau. Lieg es am Investorendruck, dass ihr euch so positionieren müsst?
Andere sahen die Stellungnahme positiv. Heiko Krebs bezeichnet den Missbrauch des Logos als "absolute Frechheit". Die Missbraucher sollten das deutlich zu spüren bekommen. Tommy Franz rät zur Klage gegen sie und Annett Thielemann fragt nach den Konsequenzen. Lydia Henriksdatter bedankt sich für das klare Statement und fügt an, das Leben bestehe nicht nur aus Politik. "Leckere Nudeln sind viel mehr wert."
So sieht das bearbeitete Logo aus.
Der Geschäftsführer von Teigwaren Riesa Henrik Christiansen sagte zu Meissen News, seine Firma werde von einer juristischen Verfolgung des Logo-Missbrauchs absehen. "Wir wollen Nudeln verkaufen und uns nicht ewig vor Gericht streiten, so Christiansen.
Der Nudelhersteller ist vor etwa einem Jahr zu 80 Prozent vom irischen Unternehmen Biavest übernommen worden. Die Teigwaren Riesa GmbH gehörte seit 1993 der Unternehmerfamilie Freidler aus Baden-Württemberg, die auch den schwäbischen Nudelhersteller Alb-Gold in Trochtelfingen besitzt. Die bisherigen Alleineigentümer, die Brüder André und Oliver Freidler, blieben aber mit 20 Prozent der Anteile zunächst Minderheitsgesellschafter. Am operativen Geschäft wirken sie aber nicht mehr mit. Im Werk in Riesa arbeiten etwa 150 Beschäftigte für die Nudelherstellung, die Marke gilt in Ostdeutschland als Marktführer.