Rita Horschig ist für viele das Gesicht der Stema aus Großenhain. "Sie hat jederzeit zu unserer vollsten Zufriedenheit gearbeitet und eine beeindruckende Lebensleistung erbracht. Leider konnte ich nicht verhindern, dass sie mit Erreichen der Altersgrenze in den verdienten Ruhestand geht. Wir alle werden sie vermissen", sagt Geschäftsführer Michael Jursch anlässlich der Verabschiedung seiner langjährigen Mitarbeiterin.
Rita Horsching war im Vertrieb zu Hause. Zunächst galt es, die Stema-Waschkessel-Öfen zu verkaufen. „Anhänger hatte man ja erst seit 1969 nach und nach ins Programm genommen. Die Öfen verkauften wir vor allem an Baustoffhändler und Großhandelsgesellschaften", erinnert sich das Verkaufstalent, das auch wusste, dass die Kessel gelegentlich zweckentfremdet wurden. Kenner wussten: Sie eignen für das Kochen von Wurstbrühe nach dem Schlachten.
Aus dem VEB Stema wurde nach der Wende Deutschlands führender Anhängerhersteller, der heute als Stema Metallleichtbau GmbH firmiert. Öfen werden hier längst nicht mehr produziert, dafür hat sich das Unternehmen auf die Herstellung von Anhängern spezialisiert. Diese gingen in den 1970er-Jahren noch zum größten Teil in den Export nach Westdeutschland, Belgien Frankreich, Dänemark und in die Niederlande „Etwa 40.000 Stück verkaufen wir heute pro Jahr", sagt Rita Horschig, der nicht bange ist mit dem Blick in die Zukunft. „Die Modellpalette weiter mit innovativen Entwicklungen für den Fachhandel auszubauen, war eine sehr gute Entscheidung. So können wir im Wettbewerb durch gute und ausgereifte Konstruktionen bestehen. Das wünsche ich mir auch für die Zukunft. Und das schaffen wir auch, weil wir wirklich tolle Kollegen haben, die was können, sagt sie.
Zu der Belegschaft gehört nicht ihr Sohn Sven Horschig (42), der in der Konstruktionsabteilung arbeitet. Auch er ist, seit er 1998 hier seine Ausbildung begann, im Unternehmen. „Wer hier angefangen hat und ein paar Jahre dabei war, bleibt auch gern für länger“, kommentiert Rita Horschig.
In ihrer eigenen Zukunft werden die vielen Kontakte innerhalb der Stema auch weiterhin eine Rolle spielen – „wir haben auch privat immer gern zusammen gefeiert“. Mit ihrem Ehemann freut sie auf den gemeinsamen Ruhestand. Rita Horschig: „Ich möchte gesund bleiben, mehr Zeit für die Enkel haben, lesen, mein Englisch verbessern und auf Reisen anwenden. Gleich im Februar fahre ich erstmal in ein Sportcamp".