Nun also doch: Die Brücke der B 101 in Großenhain muss ab sofort komplett gesperrt werden. Grund ist der schlechte Zustand des Bauwerks. Entnommene Proben während einer Prüfung haben gezeigt, dass eine Gefährdung der Tragfähigkeit vorliegt, so das Landesamt für Straßenbau und Verkehr in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Vollsperrung betrifft auch den Bahnverkehr auf der Strecke Dresden-Berlin, der umgeleitet werden muss. Eine Umleitung für den motorisierten Verkehr über verschiedene Straßen wurde eingerichtet. Sie errfolgt ab sofort aus Richtung Großenhain über die S 81 nach Lenz über Geißlitz weiter nach Großdobritz, dann über die S 177 bis Meißen und weiter für die B 101 über Ockrilla, Gävernitz und Priestewitz zurück nach Großenhain. Die Gegenrichtung wird analog geführt. Die erforderliche Umleitungsbeschilderung wird umgehend eingerichtet.
Das Bauwerk kann auch künftig nicht mehr für den Verkehr freigegeben und muss abgerissen werden. Der Abriss soll voraussichtlich am 19. Dezember beginnen. Die Sperrung hat Auswirkungen auf drei Buslinien: die 409 (Meißen – Großenhain), die Regionallinie 410 (Großenhain – Gävernitz) sowie die Ringlinie 463 (Großenhain – Böhla – Großenhain). Sioe müssen alle umgeleitet werden und haben Mehrfahrzeiten haben, so die Verkehrsgesellschaft Meißen. Die genaue Dauer der Fahrtzeiten durch die der Umleitungen sind aufgrund des Bahnübergangs auf der Strecke noch nicht absehbar. Die Fahrplanänderungen sind derzeit noch nicht in der Fahrplanauskunft VVO-mobil enthalten.
Hintergrund ist die Überprüfung der Brücken in Sachsen nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden. Der verbaute Spannstahl in den 1960er bis 1980er Jahren stellt eine potenzielle Schadensursache dar, weshalb 19 Brücken des Freistaates genauer untersucht werden. Dies betrifft auch die Brücke der B 101 südlich von Großenhain.