Meißen. Die Fakten sind erschreckend: 155 Frauen sind im vergangenen Jahr durch ihre Partner oder Ex-Partner bundesweit ums Leben gekommen. Auch im Landkreis Meißen steigen die Zahlen häuslicher Gewalt. Waren es 2019 noch 422 Fälle, wurden im vergangenen Jahr 523 Straftaten protokolliert, was einem Anstieg um knapp 25 Prozent entspricht.
Der 25. November, ist der Tag gegen die Gewalt gegen Frauen. Die Frauenunion lädt aus diesem Anlass zu einer Gesprächsrunde ein. Mit Vertretern der Opferschutzorganisation Weißer Ring und Vertretern der Polizei Meißen wird über die zunehmende häusliche Gewalt, aber auch die wachsende Zahl von Übergriffen im öffentlichen Raum diskutiert. Die Veranstaltung in Meißen, An der Frauenkirche 4, beginnt um 17 Uhr und wird moderiert von Daniela Kuge (MdL) und Anne Buder.
Am gleichen Tag werden vor dem Kulturschloss in Großenhain 155 Kerzen angezündet. Sie sollen an die 155 Frauen erinnern, die im vergangenen Jahr in Deutschland durch ihren Partner getötet wurden. Das teilte das Landratsamt Meißen mit. Jeder gewalttätige Übergriff ist einer zu viel. Darauf weisen die Frauen des Netzwerks gegen häusliche und sexualisierte Gewalt im Landkreis Meißen nachdrücklich hin. Beginn der Kerzenaktion ist 18 Uhr. Alle Menschen, die gegen Gewalt ein Zeichen setzen wollen, sind willkommen.
Fortgesetzt wird der Aktionsabend in Großenhain im Kino: Dort wird ab 19 Uhr der bemerkenswerte italienische Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ gezeigt. Mit Sympathie und Respekt erzählt er die Geschichte von Delia, Ehefrau und Mutter, die ihre sehr eigene Art hat, mit der Gewalt ihres Mannes umzugehen. Der Eintritt ist frei, im Anschluss wird zum Filmgespräch eingeladen.
Die landkreisweite Aktion fand im vergangenen Jahr in Riesa statt. Auch dieses Mal fährt ein kostenloser Sonderbus von Meißen und Riesa zum Veranstaltungsort nach Großenhain und wieder zurück. Abfahrt ist am 25. November 2024 in Meißen am Busbahnhof um 17 Uhr, an der Altstadtbrücke um 17.05 Uhr und in Riesa an der Haltestelle Goethestraße um 17.35 Uhr.
Interessierte sind herzlich zur Teilnahme am Aktionstag gegen Gewalt an Frauen eingeladen. Das Motto lautet: Nicht wegsehen, sondern handeln (Hilfetelefon 116 016).