Im Vorfeld des internationalen Frauentags eröffnete Meißens Gleichstellungsbeauftragte Sabine Murcek am Freitag eine Ausstellung im Rathaus, die das Leben von Frauen während der deutschen Teilung beleuchtet. Diese Ausstellung ist bis Ende März in Meißen zu sehen.
Auch dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es noch viele stereotype Bilder von Frauen aus Ost- und Westdeutschland. Die westdeutsche Frau sitzt zwischen den Extremen von Heimchen am Herd und knallharter Karrierefrau. Hingegen wird die ostdeutsche Frau als selbstbewusst, aber auch als Rabenmutter betrachtet, da sie ihre Kinder früh betreuen lässt.
Existiert die Ostfrau also als Gewinnerin oder Verliererin der deutschen Einheit? Und aus welchen tief verankerten Klischees speisen sich diese Ansichten? Diese Fragen soll die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ beantworten. Herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und kuratiert von Clara Marz, wird auf 20 Plakaten die Vielfältigkeit der Lebensrealitäten von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR der 1970er und 1980er Jahre skizziert.
Ziel der Schau ist, die verschiedenen Erfahrungen von Frauen sichtbar zu machen und die deutsch-deutsche Lebenswirklichkeit mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu beleuchten. Sie thematisiert auch das Potenzial, das Frauen in beiden Staaten trotz politischer Unterschiede ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung verbindet.