Gute Nachrichten für alle großen und kleinen Tierfreunde in und um Meißen: Nach ersten Abrissmaßnahmen im Sommer starteten in diesen Tagen die Bauarbeiten an den Freiflächen des Meißner Familientierparks. Dabei wird das Gelände für die künftigen Gehege modelliert, werden Wege angelegt und befestigt, aber auch Trinkwasser- und weitere Medienleitungen verlegt. Das teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit.
„Ich freue mich, dass sich unser langgehegter Wunsch endlich erfüllt und mit dem neuen Familientierpark ein Ort des Naturerlebens- und Lernens entsteht, der das Potential hat, ein Anziehungspunkt für die ganze Region zu werden“, so Oberbürgermeister Olaf Raschke, der sich am Mittwoch gemeinsam mit Bürgermeister Renner, der künftigen Tierparkleiterin Bianca Ebeler und den Planern ein Bild vom Stand der Arbeiten machte.
Durch den Eingangsbereich gelangt man künftig direkt zum großzügigen Erlebnis-Bauernhof. Er wird ein Kernstück des neuen Tierparks und das Zuhause für Dahomey-Zwergrinder, Alpakas, Soay-Schafe, Deutsche Edelziegen, Mini-Shetlandponys, Sachsenhühner und verschiedene Meerschweinchenarten. In das dazugehörige Streichelareal begeben sich die Tiere nach eigenem Empfinden oder dürfen am Zaun gestriegelt und mit artgerechtem, tierparkeigenem Futter gefüttert werden. So können selbst die Kleinsten mit den seltenen Haustierrassen Kontakt aufnehmen und Mensch und Natur rücken einander auf behutsame Art näher.
Einen weiteren Schwerpunkt setzt der künftige Familientierpark mit europäischen Tierarten. Im Zentrum steht dabei das 3.300 Quadratmeter große Berberaffengehege, das zusammen mit dem Tierpflegepersonal auf kommentierten Führungen erkundet werden kann. Hier haben die Besucherinnen und Besucher die Chance, die einzige europäische Primatenart einmal aus der Nähe und ohne Zaun zu beobachten. Gleichzeitig wird es für die Tiere immer genug Rückzugsmöglichkeiten geben.
„Mit der Aufnahme von einheimischen ganz oder beinahe ausgestorbenen Wildtierarten wollen wir für den Artenschutz vor der Haustür sensibilisieren“, so Bianca Ebeler, die umfassende Erfahrung aus der Wild- und Zootierpflege mitbringt. Das frühere Wirtschaftsgebäude wird unter anderem Terrarien mit Kleinsäugern, Amphibien und Insekten beherbergen. Der Europäische Laubfrosch, Panda-Asseln, Hirschkäfer, Australische Gespenstschrecken oder auch die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne werden hier zu bestaunen sein. Ganz Mutige können unter Anleitung der Tierpflegerinnen und Pfleger sogar einige der Tierchen auf die Hand nehmen.
Nach seiner Sanierung wird sich das Wirtschaftsgebäude, das im hinteren Bereich des Tierparks gelegen ist, außerdem für Schulungen und Seminare, aber auch für gastronomische Angebote nutzen lassen. Der neue Meißner Tierpark will sich nicht nur als beliebtes Ausflugsziel, sondern auch als spannender Lernort etablieren. Über 1.000 Seiten umfasste der Genehmigungsantrag, den die künftige Tierparkleiterin schon Ende 2024 beim Kreisumweltamt eingereicht hat. „Für die Umgestaltung des rund 1,7 Hektar großen Geländes zum Familientierpark haben wir bis 2026 rund 1,5 Mio. Euro in den städtischen Haushalt eingestellt“, so Bürgermeister Markus Renner.