Die Gastwirte in Sachsen haben nach Einführung des 2G-Optionsmodells teilweise mit verärgerten Gästen zu kämpfen. «Der Ärger, den wir momentan auf uns ziehen, ist enorm groß», sagte Axel Klein, Hauptgeschäftsführer des sächsischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Ein Teil der Kundschaft empfinde es als «Zwang durch die Hintertür», wenn sich Gastronomen für das 2G-Modell entschieden.
Seit vergangenem Donnerstag (23. September) ermöglicht die neue Corona-Schutzverordnung das sogenannte 2G-Optionsmodell. Wer als Veranstalter oder Clubbetreiber nur geimpften oder genesenen Menschen Zugang gewährt, kann dann auf die Einhaltung von Mindestabstand, Maskenpflicht oder Kapazitätsbeschränkungen verzichten. Das Optionsmodell gilt unter anderem für die Innengastronomie, Veranstaltungen in Innenräumen, Events von bis zu 5000 Personen.
Klein sagte, es gebe jeden Tag Kunden, die sich nicht impfen lassen wollten. «Die Leute sagen: Ihr macht einen Unterschied, wir kommen nicht mehr als Gäste.» Für die Branche sei es zurzeit eine enorme Belastung, ständig Diskussionen über die geltenden Corona-Regeln führen zu müssen. Es gebe Gäste etwa aus anderen Bundesländern, die sich strengere Maßnahmen wünschten. Anderen seien die geltenden Regeln zu streng.
Generell biete es sich vor allem im Tagesgeschäft an, auf 2G zu setzen - etwa bei Kongressen, bei denen ohnehin die meisten Teilnehmenden geimpft seien. Im spontanen Geschäft abends in Restaurants oder Kneipen sei es dagegen enorm aufwendig, die Nachweise von Geimpften oder Genesenen zu kontrollieren.
Der sächsische Dehoga forderte bereits in der Vergangenheit, sich bei den geltenden Corona-Maßnahmen nicht nur an der Inzidenz zu orientieren, sondern die Hospitalisierungsrate stärker in den Blick zu nehmen. Diese gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner nach einer Infektion mit Corona innerhalb von einer Woche ins Krankenhaus eingewiesen wurden.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH