Leipzig und Dresden sind beliebt und werden in den kommenden Jahren weiter wachsen. Dies führt bei den Städten auch zu Problemen, wie eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Aufgrund der Inflation gebe es beim Wohnungsneubau einen signifikanten Rückgang, der sich auf das Angebot der nächsten Jahre auswirken werde, teilte die Stadt Dresden mit. Gleichzeitig bestehe ein zunehmender Bedarf an bezahlbarem Wohnraum.
Laut Berechnungen besteht in der Landeshauptstadt bis 2035 ein zusätzlicher Bedarf von insgesamt 20 100 Wohnungen, davon 16 400 in Mehrfamilienhäusern und 3700 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Flächen dafür seien langfristig zwar vorhanden. Doch Zinsanstiege, Baukostensteigerungen und der Fachkräftemangel hätten dazu geführt, dass sich laufende Bauvorhaben verzögern und geplante Projekte zurückgestellt wurden, hieß es weiter.
In Leipzig müssten laut Wohnraumbedarfsanalyse bis 2040 noch knapp 30 000 Wohnungen gebaut werden. Zudem verändere sich die Größe von Haushalten, teilte die Stadt mit. Es wird geschätzt, dass sich die Zahl der Ein-Personen-Haushalte und die der Vier- und Mehr-Personenhaushalte weiter deutlich erhöhen wird. Dagegen verringert sich der Anteil der Zwei- und Drei-Personenhaushalte. Auf diese Entwicklung werde die Stadt reagieren, indem sie sich auf den Bau von kleinen und sehr großen Wohnungen konzentriert, hieß es weiter.
Entspannt hat sich die Situation bei den Fachkräften im pädagogischen Bereich. «Wir bilden seit 2019 jährlich 50 Erzieherinnen und Erzieher sowie Elementarpädagoginnen und -pädagogen aus», sagte Vicki Felthaus, Bürgermeisterin für Jugend, Schule und Demokratie in Leipzig. Zudem werde für die Stadt Leipzig als attraktive Arbeitgeberin geworben. «Für die Kitas ist es mittlerweile gelungen, ausreichend Kapazitäten zu schaffen. Das nächste Ziel ist, die Kitaplätze wohnortnah anzubieten», sagte Felthaus.
In Dresden führt die seit zwei Jahren abnehmende Geburtenrate zu einer sinkenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren. Dresdner Eltern können derzeit zwischen freien Betreuungsplätzen in Kindertageseinrichtungen und bei Kindertagespflegepersonen wählen, wie die Stadt mitteilte. Offene Stellen könnten zeitnah mit pädagogischen Fachkräften oder Führungskräften besetzt werden.
Gefordert werden die beiden größten Städte Sachsens vor allem bei der Mobilität. In der Landeshauptstadt befragt die TU Dresden seit 1972 Haushalte, die individuelle Nutzung der Verkehrsmittel und die Präferenzen der Einwohner sollen analysiert und für die Verkehrsprognosen genutzt werden.
Mit der Mobilitätsstrategie Leipzig 2030 setzt die Messestadt auf die Stärkung des Umweltverbundes. «Nur die platzsparenden und umweltschonenden Verkehrsarten können in der historisch gewachsenen Stadt Leipzig ein weiteres starkes Bevölkerungswachstum auch in den damit verbundenen Mobilitätszuwächsen bewältigen», hieß es.
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