Musiker aus mehreren Ländern haben am Samstagabend in Dresden mit einem Benefizkonzert zugunsten von Krebspatienten für bewegende Momente und Begeisterung gesorgt. Unter dem Titel «Takte gegen Krebs» hatte der aus Thüringen stammende Bratscher Henry Schneider Künstler aus Deutschland, Griechenland, Neuseeland und Südafrika auf der Bühne der Dresdner Comödie versammelt. Das Konzertformat war einst am Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg entwickelt worden und wird nun am gleichnamigen Zentrum in Dresden fortgesetzt.
Besucher erwerben mit dem Kauf eines Tickets symbolisch einzelne Takte von Musikstücken. Wenn nicht alle Takte verkauft sind, bricht die Musik ab - ein Einschnitt, der sinnbildlich für die Dramatik einer Krebsdiagnose stehen soll.
In Dresden konnte wegen eines gut gefüllten Saales aber durchgespielt werden. Auch bei einem Livestream des Auftrittes wurde Geld gesammelt. Es kommt dem «Lotsenprogramm» des Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen (NCT) in Dresden zugute. Die «Lotsen» stehen Krebspatienten mit Rat und Tat zur Seite und begleiten sie in dieser schwierigen Zeit.
Henry Schneider (66), der früher im Leipziger Gewandhausorchester spielte und das ostdeutsche Kultfestival «Stelzenfestspiele bei Reuth» gründete, ist selbst Patient am Dresdner NCT und baute in das Konzert nicht nur Klänge aus einem Operationssaal ein. Er ließ sich etwa mit einem EKG-Gerät verbinden und spielte Musik zu seinem eigenen Puls. Am Ende hielt es niemanden im Saal auf den Plätzen.
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