Open City Dresden - Gemeinsame Verantwortung für eine Nachhaltige Stadtentwicklung
Norbert Rost ist Projektleiter "Zukunftsstadt" in der Landeshauptstadt
Er gewährt uns einen Blick auf seinen Schreibtisch, denn die Dresdner Zukunftsarbeit ist nicht Kaffee-Satz-lesen und Glas-Kugel-schauen.
Worin genau besteht Ihre Aufgabe als Projektleiter? Bitte lassen Sie uns an einem Ihrer Arbeitstage gedanklich teilhaben. Was genau machen Sie für die Zukunftsstadt?
Norbert Rost: Wir haben gegenüber dem Bundesforschungsministerium beantragt, eine Reihe von Veranstaltungen durchzuführen, in denen interessierte Dresdnerinnen und Dresdner aus groben Projektideen handfeste Umsetzungspläne schmieden.
Diese Workshops bereite ich derzeit vor -
- indem ich Öffentlichkeitsarbeit anstoße (Plakate, Postkarten, Pressearbeit, viele Gespräche mit Partnern und potenziellen Mitveranstaltern),
- indem ich vorhandene Partner koordiniere, insbesondere die Planungspaten, und mit ihnen lege ich Termine und Räume für die Veranstaltungen fest,
- indem wir mit den Wissenschaftspartnern (Forschungsgruppe Wissensarchitektur und Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung) die Abläufe der Workshops vordenke und designe,
- und natürlich: zahlreiche bürokratische Hürden beiseite räume: Finanzierungsfragen, Ausschreibungen, Angebote usw.
Die fünf Kategorien aus dem Workshops sind keine Überraschung. Wen können sie trotzdem zu neuen, zukunftsweisenden Gedanken inspirieren?
Norbert Rost: Der Auftrag in Phase 1 lautete: eine ganzheitliche Vision eines nachhaltigen Dresdens 2030+ zu visualisieren. Ich hoffe, dieser Ganzheitlichkeit haben wir mit diesem Bild nahegekommen. Und natürlich: mit den Beschreibungen der jeweiligen Ebene.
Ich hoffe, dass wir kreative Leute aus den verschiedenen Bereichen in die Workshops holen können: Engagierte Stadtbewohner, kreative Wissenschaftler, erfahrene Stadtverwaltungsmitarbeiter, zielorientierte Unternehmer. Wo Vielfalt zusammentrifft, entstehende neue Gedanken und Projekte!
Bis 2030 ändert sich viel - neue Technik, andere politische Konstellationen im Rathaus, in Sachsen, ... Woher nimmt die Vision
ihre Gültigkeit und Lebenskraft?
Norbert Rost: Ein Teil der Vision ist ja, dass wir Dresdner sie jederzeit weiterentwickeln können, weil es nicht mehr heißt, "wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen", sondern nun gilt: Wer Visionen hat, sollte sich einmischen. Und gewisse Herausforderungen sind ja auch heute sichtbar und durchaus unabhängig von technischen oder politischen Entwicklungen. Antworten müssen auch in Dresden gefunden werden, die sich auf globale Ressourcenknappheit, Umgang mit Krisenszenarien, Wunsch nach menschlicher Nähe und Zusammenarbeit beziehen. Eigentlich nimmt die Vision schon diverse Entwicklungstrends vorweg - wenn auch vielleicht nicht alle Trends.
Was genau folgt als nächstes? Worauf dürfen wir bis Dezember 2017 gespannt sein?
Norbert Rost: Veranstaltungen, in denen sich Menschen treffen, die Lust haben, Dresden mitzugestalten. Die Kernfrage, mit der wir da spielen lautet: Wenn du 1 Million Euro hättest, um Dresden zu einer nachhaltigen Zukunftsstadt zu machen, was würdest du tun?
Diese Million könnte in der dritten Zukunftsstadt-Phase ab 2019 nach Dresden fließen, um jene Projekte umzusetzen, die wir in den anstehenden Workshops schmieden. Wer da dabei sein will, sollte sich am besten am Newsletter auf dresden.de/zukunftsstadt anmelden
Wo finden Interessierte weitere Informationen zum Mitmachen?
www.dresden.de/zukunftsstadt
Welche Schulklassen- oder Studentenprojekte gibt’s schon oder wird es geben?
Wir planen mit dem Juniordoktor-Programm für März ein Angebot für Jugendliche. Allerdings wollen wir mit einem Teil der Öffentlichkeitsarbeit eher die Eltern erreichen: Als Advokaten ihrer Kinder sollen sie deren Zukunft in den Planungsworkshops mitdenken.
Vielen Dank für die Informationen.