Das Online-Glücksspiel erfreut sich in Deutschland schon seit vielen Jahren einer wirklich großen Beliebtheit. So liegt der Bruttospielertrag beim Online-Glücksspiel in Europa Schätzungen zufolge bei ca. 40 Milliarden Euro. Doch gerade hierzulande gab es in den letzten Jahren nach wie vor eine große rechtliche Hürde: Eigentlich waren Online-Casinos nicht zugelassen und damit illegal. Nur das EU-Recht sorgte für eine rechtliche Grauzone und vielerorts eine Duldung von Online-Casinos. Das hat sich mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag geändert. Doch was bedeutet das im Einzelnen für die Spieler?
Bisherige Rechtslage und deutsche Regulierung
Bislang waren Online-Casinos in Deutschland schlicht nicht legal. Mit Ausnahme von Schleswig-Holstein (für einige Jahre) hat kein Bundesland Glücksspiellizenzen an Online-Casinos ausgeben. Lediglich die Dienstleistungsfreiheit hat dafür gesorgt, dass die Casinobetreiber ihre Angebote überhaupt präsentieren durften. Diese besagt grob:
Wer in einem EU-Land die Erlaubnis hat, eine Dienstleistung anbieten zu dürfen, kann diese auch in allen anderen EU-Ländern anbieten.
Es gibt zwar die Möglichkeit, nationale Einschränkungen geltend zu machen, jedoch würden diese auf ihre Notwendigkeit hin gerichtlich überprüft. So haben hier jahrelang Online-Casinos ihre Dienste angeboten, die oft mit einer Lizenz aus Malta ausgestattet waren. Somit ist also auch das Platincasino ein offizielles Casino mit einer entsprechenden Lizenz.
Mit der Verabschiedung des neuen Glücksspielstaatsvertrags kommt jedoch Bewegung in die Angelegenheit. Damit werden künftig auch Lizenzen in Deutschland vergeben.
Was bringt die deutsche Regulierung mit sich?
Der neue Glücksspielstaatsvertrag ist am 1. Juli 2021 in Kraft getreten. Mit einer Lizensierung in Deutschland müssen Anbieter jedoch auch recht viele vorgaben erfüllen.
Dazu gehören:
1. Einzahlungslimit
Künftig gilt ein Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Monat – und zwar anbieterübergreifend. Mit dieser Regelung soll vermieden werden, dass Personen mit Spielsucht-Problemen sich finanziell ruinieren. Das Limit erstreckt sich allerdings nicht auf Gewinne. Diese dürfen also in voller Höhe zusätzlich wiedereingesetzt werden.
2. Sperrdatei
Es soll eine bundesweise Sperrdatei eingeführt werden. So können Spieler sich bei allen Anbietern sperren lassen. Auch dies gilt als Schutzmaßnahme gegen drohende oder bereits existierende Spielsucht.
3. Zwangspause
Nach einem Glücksspiel muss ein Spieler mindestens eine Minute warten, bis er beim gleichen Anbieter ein anderes Glücksspiel spielt. In dieser Pause müssen künftig Informationen in Bezug auf die Spielsucht und entsprechende Präventionsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Für erzielte Gewinne soll eine Zwangspause von 1 Stunde gelten, bis diese für ein anderes Glücksspiel ausgegeben werden können.
Zusätzlich wird in Sachsen-Anhalt eine zentrale Glücksspielbehörde ins Leben gerufen. Diese ist künftig für die Lizensierung und die Veröffentlichung von Leitlinien verantwortlich. Darüber hinaus kommt ihr auch eine gewisse Kontrollfunktion zu.
Die neuen Regelungen sorgen zudem dafür, dass die Werbung für Online-Glücksspiel eingeschränkt wird. Bislang konnte überhaupt nur Fernsehwerbung gesendet werden, weil einige Anbieter über eine Glücksspiellizenz aus Schleswig-Holstein verfügten. Dies erklärt auch den Satz „Das Angebot gilt nur für Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Schleswig-Holstein“. Künftig soll entsprechende Werbung im Fernsehen und Radio zwischen 6 und 21 Uhr generell verboten sein.
Was ändert sich für Spieler?
Der neue Glücksspielstaatsvertrag ist bereits in Kraft getreten. Die meisten Spieler dürften dabei kaum Änderungen bemerken. Das Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Monat erreichen generell nur wenige Spieler. Lediglich die Einschränkung der Live-Wetten bei Sportwetten könnten Nutzer bereits bemerkt haben.
Trotzdem bleibt es wichtig, die einzelnen Anbieter genau zu checken. Dies gilt vor allem für die Lizensierung (entweder deutsche Lizenz oder Lizenz aus einem EU-Land), das Spielangebot sowie auch die Zahlungsoptionen und entsprechende Boni für Neu- sowie Bestandskunden.
Der deutsche Glücksspielmarkt ist in Bewegung
Unter dem Strich lässt sich festhalten, dass die Regulierung für Bewegung im deutschen Markt für Online-Glücksspiel sorgt. Endlich wird für Spieler sowie auch für Anbieter eine Basis geschaffen, rechtssicher dem eigenen Hobby zu frönen. Wer aktuell auf der Suche nach einem passenden Online-Casinos ist, sollte sich auf jeden Fall die verschiedenen Anbieter anschauen und seine Wahl anhand von Faktoren wie Lizensierung, Spielangebot, Zahlungsmöglichkeiten, Fairness und Boni treffen. Nach einer fundierten Entscheidung steht dem eigenen Spielvergnügen nichts mehr im Weg.