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«Akt und Landschaft»: Werkschau erinnert an Klaus Ender

Gabriela Ender hält eine der Fotografien für die Ausstellung "Akt und Landschaft“ in der Hand. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Gabriela Ender hält eine der Fotografien für die Ausstellung "Akt und Landschaft“ in der Hand. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Klaus Ender galt als Wegbereiter der Aktfotografie im Osten Deutschlands. In Vorpommern wurde nun die erste Gesamtschau seiner Bilder nach seinem Tod eröffnet.

– Er galt als Pionier der natürlichen Aktfotografie in Harmonie mit der Ostsee-Landschaft: Der Fotograf Klaus Ender (1939-2021). Seit Samstag erinnert eine umfassende Werkschau in Vorpommern an das Schaffen des Foto-Künstlers, der am 18. März in seiner Wahlheimat auf der Insel Rügen starb. Im Kulturspeicher Ueckermünde wurde die Sonderausstellung «Akt und Landschaft» eröffnet, die bis Ende Oktober etwa 180 Bilder des Fotografen zeigt. Sie stammen aus 50 Jahren.

Ender galt als bekanntester ostdeutscher Aktfotograf und hatte sich nach 1990 auch als Buchautor deutschlandweit einen Namen gemacht. Seine Bilder hätten viele Menschen über Jahrzehnte begleitet, sagte die Leiterin des Kulturspeichers, Katrin Starke, der Deutschen Presse-Agentur. «Ender verkörperte alles, was man sich im Osten unter Ostsee, Landschaft und Freiheit vorstellte.» 

Vielen Betrachtern sind vor allem Enders Bilder von Frauen am Strand der Ostsee bekannt. Der Fotograf stellte nicht nackte Erotik in den Mittelpunkt seines Bildes, sondern die Natürlichkeit von Körper und Landschaft. Am Ende seines Schaffens beklagte Ender mehrfach, dass es immer weniger natürlich und ungeschönte Körper gebe, die nicht tätowiert, gepierct oder auf andere Art und Weise operiert wurden.

Der 1939 in Berlin geborene Fotograf hatte ein bewegtes Leben. Er wuchs in Wittenberge auf, ging 1957 in den Westen Deutschlands, wo er Bäcker lernte. Später kam er zurück, ging nach Rügen, arbeitete dort als Bäcker und fotografierte nachmittags bevorzugt am Strand, bis er sich 1966 mit der Fotografie selbstständig machte.

Später ging er nach Potsdam und wurde mit der ersten DDR-Aktausstellung 1975 bekannt. Diese Schau sorgte für den Durchbruch der künstlerischen Aktfotografie in der DDR und hatte später als Wanderausstellung mehr als 100 000 Besucher. Er arbeitete mit einer Vielzahl von Verlagen. 1981 zog der Fotograf aus politischen Gründen nach Österreich und schaffte auch den Durchbruch als Buchautor. Ab Mitte der 1990er Jahre siedelte sich Ender wieder auf der Insel Rügen an.

Die Werkschau hat der Kulturspeicher zusammen mit der 57-jährigen Frau des Fotografen, Gabriela Ender, zusammengestellt, die das Archiv betreut. Die Schau ist auch der Neustart für den Kulturspeicher nach der Corona-Schließung.

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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH