Sachsens Landesbibliothek gibt mit einer Ausstellung erstmals Einblick in die Schätze der Klosterbibliothek von St. Marienthal in Ostritz (Landkreis Görlitz). Unter dem Titel «Der verschlossene Garten. Zugänge zur Klosterbibliothek der Zisterzienserinnen von St. Marienthal» können Besucher ab 29. Januar einen Überblick über den Buchbestand des fast 800 Jahre alten Klosters erhalten.
Sachsen erwarb wertvolle Klosterbibliothek 2023
Sachsen hatte 2023 die historisch wertvolle Bibliothek des Klosters St. Marienthal in Ostritz (Landkreis Görlitz) erworben. «Damit konnte der Freistaat dieses einzigartige sächsische Kulturerbe in seiner Gesamtheit erhalten, für Wissenschaft und Forschung sichern und dauerhaft für die Öffentlichkeit und kommende Generationen bewahren», teilte die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) damals mit.
Klepsch: Kulturelles Erbe für die Heimat sichern
Der Freistaat und das Kloster hatten sich auf einen Kaufpreis von 5,5 Millionen Euro verständigt. Der Ankauf war mit finanzieller Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung möglich geworden. Als der mögliche Verkauf der Bibliothek öffentlich wurde, entschied sich Sachsen zum Ankauf. Man sei sich einig gewesen, dass kulturelle Erbe für die Heimat sichern zu müssen, hob Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) seinerzeit hervor.
Kloster St. Marienthal ist fast 800 Jahre alt
Das Kloster St. Marienthal liegt am Fluss Neiße und wurde 1234 gegründet. Es ist das älteste noch bestehende Kloster des weiblichen Zweiges des Zisterzienser-Ordens in Deutschland. Nach Angaben der SLUB ist die Bibliothek des Klosters für die Wissenschaft von außerordentlichem Wert. Es handele sich um eine geschlossene, seit dem Spätmittelalter gewachsene Sammlung klösterlicher Bildungskultur und herausragender historischer Quellen.
Klosterbibliothek umfasst mehr als 2.700 Titel
Die historische Klosterbibliothek von St. Marienthal umfasst mehr als 2.700 Titel aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, darunter mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln, Alte Drucke sowie historische Urkunden. Der St. Marienthaler Psalter - eine Handschrift aus dem 13. Jahrhundert - gilt als das prächtigste Stück der Bibliothek. Ein Teil der historischen Druckwerke soll als Leihgabe vor Ort im barocken Bibliothekssaal des Klosters verbleiben.
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