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B wie «Bahnhof»: Sammler stellt Eisenbahn-Postkarten aus

Günther Hunger zeigt Besucherinnen die Ausstellung in seinem Eisenbahn-Postkarten-Museum in Oschatz. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa/Archivbild
Günther Hunger zeigt Besucherinnen die Ausstellung in seinem Eisenbahn-Postkarten-Museum in Oschatz. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa/Archivbild

Günther Hunger hat aus seinem Hobby eine Ausstellung gemacht. Seit seiner Kindheit sammelt der 70-Jährige Postkarten rund um die Eisenbahn. Über 1000 von diesen zeigt er in seinem Museum in Oschatz.

Es gibt sie mit Dampflokomotiven, Zugunglücken, unbeschrieben oder mit viel Text. Günther Hunger aus Oschatz im Landkreis Nordsachsen hat ein besonderes Hobby: Der 70-Jährige sammelt Ansichtskarten rund um die Bahngeschichte. Seit 2019 präsentiert er diese in seinem laut eigenen Angaben einzigen deutschen Eisenbahn-Postkarten-Museum in Oschatz.

Über 1000 Exemplare sind dort zu sehen - doch Hungers Sammlung ist mit 5000 bis 6000 Karten aus der ganzen Welt weitaus größer. «Die Eisenbahn ist schon eine ganz, ganz tolle Erfindung des Menschen. Ohne die Eisenbahn wäre die Ansichtskarte nicht so weit transportiert worden», sagt Hunger zu seiner Faszination.

Er sammelt seit seiner Kindheit. Allein vom Leipziger Hauptbahnhof besitzt der ehemalige Foto-Journalist mittlerweile über 250 verschiedene Karten. «Wir hatten mal über 6000 Bahnhöfe in Deutschland, von jedem gibt es mindestens eine Ansichtskarte», erklärt er.

Nach dem 150-jährigen Jubiläum der Postkarte im Jahr 2019 entschied sich Hunger dazu, seine Sammlung in einem Museum zu zeigen. Die teils sehr wertvollen Originalkarten seien dort überwiegend aber nicht zu sehen, betont der Philokartist. Stattdessen hat er sie vergrößern lassen, «damit man die wundervollen Details sehen kann.»

Neben Brücken und historischen Bahnhöfen gebe es auch Fotomotive, die Unglücke abbilden. Wie zum Beispiel ein schwerer Unfall eines entgleisten Zugs aus dem Jahr 1919 auf einer Brücke einer Bahnstrecke bei Schrebitz (Mittelsachsen). Durch diese Karten sollten Menschen damals informiert werden, erklärt Hunger: «Man wollte es in die Welt senden. Man musste sich irgendwie, behelfen, um dieses Ereignis mitteilen zu können.»

Die beschriebenen Karten seien wertvoller. Dabei müsse es nicht immer um pure Informationen gehen. Er besitze auch Exemplare, auf denen Menschen ihre Liebe beschreiben - oder auch ihr Essen, etwa: «Im Gasthof schmeckte es wunderbar». Seine Sammlung erweitert Hunger fortlaufend. Freunde und seine Familie schicken ihm zum Beispiel gerne aus dem Urlaub Postkarten zu.

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