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Energie und Zutaten: Dresdner Christstollen deutlich teurer

Ein Stück Christstollen. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild
Ein Stück Christstollen. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Der Genuss von echtem Dresdner Christstollen hat seinen Preis. Die Kostenexplosion bei den Rohstoffen trübt die Vorfreude der Bäcker auf den Advent - wird die gehaltvolle Köstlichkeit zum Luxusgut?

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges treffen auch Dresdens Stollenbäcker. Aktuell gebe es keinen Anlass zur Sorge, die benötigten Rohstoffe seien grundsätzlich verfügbar, sagte Andreas Wippler vom Schutzverband Dresdner Stollen der Deutschen Presse-Agentur. «Die Dinge, die wir für den Stollen brauchen, sind über die Einkaufsgenossenschaft organisiert.» Das Problem aber sei, dass die Preise dafür schon 20 bis teils 40 Prozent höher lägen.

Der Striezel, wie das berühmte und besonders gehaltvolle Traditionsgebäck nach alter Bezeichnung genannt wird, «wird teurer», sagt Elisabeth Kreuzkamm-Aumüller, Geschäftsführerin der Dresdner Backhaus GmbH. Preise für die Rohstoffe seien unter Vorbehalt, die Öfen bräuchten Energie, «die Verpackung kostet teilweise das Zwei- bis Dreifache wie sonst». Manche der Zutaten seien nur bedingt oder nicht lieferbar. Die aus der Dresdner Konditorei-Dynastie Kreuzkamm stammende Unternehmerin rechnet mit Einbußen im Stollengeschäft. «Wir gehen davon aus, dass es deutlich weniger sein wird als 2021.» Die Leute überlegten sich angesichts der allgemeinen Lage genau, was sie kaufen.

Laut Bäckermeister Wippler ist der Preis für ein Kilo Butter gegenüber 2021 schon von 3,75 Euro auf rund 9 Euro gestiegen. Bei einem Butteranteil von 50 Prozent bezogen auf das Mehl «ist das eine Größenordnung, die richtig reinhaut». Mehr muss auch für Mandeln, Orangeat und Zitronat bezahlt werden, das Mehl kostet teils das Doppelte. «Über die gesamte Rezeptur muss schon jetzt von 30 bis 40 Prozent höheren Rohstoffpreisen ausgegangen werden.» Zudem seien kaum noch Premium-Sultaninen und -Rosinen aus Australien und Südafrika auf dem Weltmarkt - und auch fast nicht mehr bezahlbar.

Nach Angaben des Schutzverbandes wurden im vergangenen Jahr rund 4,8 Millionen Striezel mit dem Echtheitssiegel verkauft. Jährliche Preissteigerungen seien normal, sagt Bäckermeister Wippler, Erhöhungen über die ganze Breite - Zutaten, Energie, Personalkosten - aber neu. «In Bäckereien war Energie bisher kein großer Faktor, jetzt muss mit dem Drei- bis Vierfachen kalkuliert werden», sagt er. Der Verband hält eine Erhöhung des Stollenpreises um 20 Prozent für nötig. «Ob die am Markt jedoch umsetzbar ist, das ist eine andere Frage.» In Lagen mit geringer Kaufkraft werde das eher schwierig.

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