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Chemnitz ist Kulturhauptstadt - großes Fest am 18. Januar

Nach jahrelangen Vorbereitungen: Chemnitz ist Kulturhauptstadt Europas (Illustration). / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Nach jahrelangen Vorbereitungen: Chemnitz ist Kulturhauptstadt Europas (Illustration). / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Europas Kulturszene blickt nach Chemnitz: Nach jahrelangen Vorbereitungen ist die Stadt nun zusammen mit Nova Gorica in Slowenien Kulturhauptstadt. Zur Eröffnung am 18. Januar lockt ein großes Fest.

Der Countdown läuft: Am 18. Januar läutet Chemnitz mit einem großen Fest das Jahr als Kulturhauptstadt Europas ein. Dazu werden etwa 80.000 Besucher in der Innenstadt erwartet. Details zur großen Eröffnungsshow am Marx-Monument mit prominenten Gästen wollen die Verantwortlichen noch nicht verraten. «Das wird eine große Überraschung», sagte Programmgeschäftsführer Stefan Schmidtke der Deutschen Presse-Agentur dpa. 

Bekannt ist, dass es Programme auf mehreren Bühnen in der Innenstadt, einen Festakt im Opernhaus und einen Rave zum Rathaus geben wird. Mit Partys in den Clubs der Stadt soll der Eröffnungstag ausklingen. 

Mehr als 200 Projekte

In den nächsten Tagen soll das Programmbuch veröffentlicht werden. Es enthalte 229 Projekte, erklärte Schmidtke - dreimal so viele wie im einstigen Bewerbungsbuch vorgesehen. Am Eröffnungstag wird die Stadthalle zum lebendigen Programmbuch, dann stellen sich dort viele Projekte vor. 

Geplant sind etwa ein Kunst- und Skulpturenpfad unter dem Titel «Purple Path», der die Stadt mit dem Umland verbindet, eine Edvard Munch-Schau, Tanz-, Musik- und Kunstfestivals, hochkarätige Ausstellungen zur Transformation europäischer Industriestädte, zu europäischen Reformbewegungen in der Kunst sowie zum Bergbau. Ebenso geplant sind die Opern-Uraufführung «Rummelplatz» nach dem Roman von Werner Bräunig und Sommerkonzerte verschiedenster Couleur vor historischer Kulisse auf dem Theaterplatz. 

Auch das Thema Krieg und Frieden wird sich 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wiederfinden, wie Schmidtke auf Nachfrage erläuterte. So lassen Radsportler beim grenzüberschreitenden European Peace Ride die Ideen der Internationalen Friedensfahrt wieder aufleben. Am 8. Mai ist ein europäisches Friedensläuten geplant. Auch am 5. März gibt es Aktionen - an diesem Tag waren 1945 Teile der Stadt bei Luftangriffen der Alliierten zerstört worden. Dabei starben rund 2.100 Menschen. 

Die Vorbereitungen für das Kulturhauptstadtjahr reichen bis 2017 zurück, 2020 hatte Chemnitz dann von einer Jury den Zuschlag erhalten. Oft werde die Bewerbung als Reaktion auf die rechtsextremen Ausschreitungen von 2018 gesehen, der Prozess habe aber schon zuvor begonnen, betont Schmidtke. «Diese Ereignisse waren nicht der Urgrund der Bewerbung, haben ihrer thematischen Ausformulierung aber noch einmal einen Drall gegeben.»

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