Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat zum Ende der Berlinale dem Leitungsduo der Internationalen Filmfestspiele für ihre Arbeit in den vergangenen Jahren gedankt. «Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian hatten keine leichte Aufgabe», sagte die Grünen-Politikerin in einer Mitteilung. «Sie mussten die Berlinale durch eine globale Pandemie führen und sie haben gleich mehrere Ausgaben des Festivals im Schatten von weltweiten Krisen, Kriegen und Gewalt veranstaltet.»
Dabei hätten Rissenbeek und Chatrian aus Sicht Roths den Charakter der Berlinale als weltgrößtes Publikumsfestival immer sehr ernst genommen und nach der Pandemie die Menschen wieder erfolgreich in die Festival-Kinosäle gelockt. «Sie haben die Berlinale als politisches Filmfestival und Ort für Dialog, unterschiedliche Perspektiven, Vielfalt und Demokratie weiter profiliert. Ich danke beiden sehr für ihre aufopfernde Arbeit in den letzten fünf Jahren und für ihre so große Leidenschaft für den Film.»
Die Spitze der Festspiele wird komplett umgebaut. Auf das bisherige Leitungsduo folgt die US-Amerikanerin Tricia Tuttle. Roth hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Berlinale solle künftig nur noch von einer Person geleitet werden. Chatrian kündigte daraufhin an, das Festival nach der Ausgabe 2024 zu verlassen. Rissenbeek hatte bereits zuvor ihr Ausscheiden angekündigt.
Erstmals in der Geschichte des Filmfestivals hatten sie als Doppelspitze im Juni 2019 übernommen, Chatrian die künstlerische Leitung und Rissenbeek die geschäftsführende Leitung. Tuttle soll mit der Rückkehr zum Intendanzmodell beide Funktionen übernehmen.
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals.
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