Volle Hallen, Andrang bei Lesungen, Geschiebe in den Gängen - die Leipziger Buchmesse 2025 ist das erwartete bunte Bücherfestival dieses Frühlings geworden. Die Messe verbucht ein dickes Besucherplus. Doch bei aller Partystimmung werden auch Sorgen laut. Der Buchmarkt steht unter Druck, vor allem kleine Verlage haben es schwer. Der Börsenverein nutzte die Messe, um sich einmal mehr für eine strukturelle Verlagsförderung in Deutschland starkzumachen.
Mehr Besucher bei der Messe und «Leipzig liest»
Zur Buchmesse, dem dazugehörigen Lesefestival «Leipzig liest» und der Manga-Comic-Con kamen in diesem Jahr rund 296.000 Besucherinnen und Besucher. Das waren 13.000 mehr als 2024 - und es ist die bisher beste Besucherbilanz der Messe. «Das große Interesse an der Buchmesse zeigt, wie wichtig das analoge Erlebnis nach wie vor ist», erklärte Direktorin Astrid Böhmisch.
Zugleich war die Ausstellerzahl mit 2.040 in diesem Jahr etwas niedriger als 2024 (2.085 Aussteller). Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner hatte dies damit begründet, dass die Buchmesse die Konzentrationsprozesse in der Branche zu spüren komme.
Börsenverein fordert Verlagsförderung
Vor allem kleine, unabhängige Verlage stehen nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels wirtschaftlich unter Druck. Der Branchenverband fordert daher eine strukturelle Förderung. Bisher werden Verlage vor allem mit verschiedenen Preisen unterstützt, die auf Bundes- und Landesebene für literarische Programme vergeben werden. Doch das sei alles nicht berechenbar und somit keine Grundlage für wirtschaftliches Arbeiten, so der Börsenverein.
Die gescheiterte Ampelkoalition hatte sich vorgenommen, eine Förderung zu prüfen, um die kulturelle Vielfalt der Verlagslandschaft zu erhalten. Jetzt muss aus Sicht des Börsenvereins die neue Bundesregierung handeln. Auch die geschäftsführende Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die an zwei Tagen auf der Buchmesse unterwegs war, trommelte für die Einführung eines Fördersystems.
Ringen um Aufmerksamkeit fürs Buch
Ein anderes Thema, das auf der viertägigen Messe vielfach besprochen wurde, ist der Kampf um die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser. Handy und Computer sind eine harte Konkurrenz - gerade bei jungen Menschen.
In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 1,7 Prozent weniger Bücher verkauft. Dass der Gesamtumsatz laut Börsenverein dennoch um 0,8 Prozent zulegte, lag schlicht daran, dass Bücher teurer geworden sind.
Termin für die Messe 2026 steht
Eine positive Messebilanz zog auch das diesjährige Buchmesse-Gastland Norwegen. Die Skandinavier hatten unter dem Motto «Traum im Frühling» knapp 50 Autorinnen und Autoren noch Leipzig geholt. Veranstaltungen mit norwegischen Stars wie Karl Ove Knausgård oder Trude Teige waren gut besucht.
Im kommenden Jahr wird die Leipziger Buchmesse vom 19. bis 22. März veranstaltet. Wer sich dann als Gastland präsentiert, ist noch offen.
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