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Mozart Leipzig: Unbekanntes Musikstück des Künstlers entdeckt

Ein unbekanntes Musikstück aus der Teenagerzeit des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart wurde in Leipzig entdeckt.  / Foto: Andy Bernhaut/dpa
Ein unbekanntes Musikstück aus der Teenagerzeit des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart wurde in Leipzig entdeckt. / Foto: Andy Bernhaut/dpa

Zwölf Minuten Mozart: Ein bisher unbekanntes Musikstück aus der Teenagerzeit des Komponisten wurde in Leipzig entdeckt.

In Leipzig wurde ein bisher unentdecktes Frühwerk von Wolfgang Amadeus Mozart gefunden. Es handelt sich um die zwölfminütige Komposition "Serenate ex C" aus der Sammlung von Carl Ferdinand Becker, die in der Musikbibliothek der Leipziger Städtischen Bibliotheken aufbewahrt wurde. Die Abschrift wurde während der Arbeit an der Neuausgabe des Köchel-Verzeichnisses entdeckt, das als maßgebliches Referenzwerk über das Werk Mozarts gilt und von der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg erstellt wird. Es wird vermutet, dass das Stück in den späten 1760er Jahren entstanden ist.

Abendliche Freilichtmusik

Mozart (1756-1791) war damals etwa zwischen 10 und 13 Jahre alt, sagte Ulrich Leisinger, Forschungsleiter der Stiftung Mozarteum, der Deutschen Presse-Agentur. Mit 17 hätte er wohl so nicht mehr komponiert, meinte der Experte. Diese Nachtmusik beginnt mit einem kurzen Marsch, «was auch Sinn macht, weil das ja eine Freilichtmusik ist, und man erst mal die Aufmerksamkeit der Zuhörer bekommen muss», sagte der deutsche Wissenschaftler. Darauf folgen sechs weitere kurze Sätze.

Die Ähnlichkeit mit anderen Mozart-Kompositionen aus dieser Zeit und äußere Merkmale wie der Komponisten-Name auf den Noten sprächen dafür, dass diese Serenade von Mozart stamme, sagte Leisinger. Zu 100 Prozent sei dies zwar nicht nachweisbar. Doch es sei alles getan worden, um auszuschließen, dass diese Stück unter dem Namen eines anderen Komponisten in irgendeinem Archiv liege. «Wir sind der Überzeugung, dass wir jetzt hier ein ganz unbekanntes, reizvolles Stück des jungen Mozart präsentieren können», sagte er.

Erste systematische Erfassung

Die Forschungen im Rahmen des Köchel-Verzeichnisses förderten aber nicht nur diesen Einblick auf das Musikgenie zutage. Der Katalog enthält etwa auch Stücke, mit denen Mozart beauftragt wurde, um damit Opern von anderen Komponisten aufzubessern. Neben dieser Tätigkeit als Ghostwriter arbeitete außerdem als Lehrer. In der Neuauflage des Verzeichnisses wurden seine Unterrichtsmaterialien erstmals systematisch erfasst.

Die Komposition wurde am Donnerstag in der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg präsentiert. Am Samstag (21. September) wird das Stück in der Oper Leipzig vorgestellt und aufgeführt. 

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