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Neuer „Wolfsland“-Krimi: Doppelgänger, Theater und ein rätselhafter Mord

Einer ihrer "Wolfsmomente": Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) im Krimi "Wolfsland - Schwarzer Spiegel" / Foto: MDR/Molina Film/AVM/MDR/HA Kommunikation/dpa
Einer ihrer "Wolfsmomente": Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) im Krimi "Wolfsland - Schwarzer Spiegel" / Foto: MDR/Molina Film/AVM/MDR/HA Kommunikation/dpa

Ein mysteriöser Mord, ein Doppelgänger und ein Theaterstück, das alte Wunden aufreißt: In „Wolfsland – Schwarzer Spiegel“ geraten Butsch und Delbrück in einen Fall voller Täuschungen, dunkler Geheimnisse und Machtmissbrauch. Heute um 20:15 Uhr in der ARD!

„Butsch“ ist außer sich: „Du verkaufst uns als Schmierentheater“, brüllt der Kommissar seinen Vorgesetzten an. Währenddessen versucht das Publikum noch, die Ereignisse der ersten Minuten der neuen „Wolfsland“-Folge einzuordnen – und vor allem, warum „Butsch“ plötzlich in dreifacher Ausführung existiert.

Das Erste zeigt die Episode „Schwarzer Spiegel“ heute (27.02.2025) um 20.15 Uhr. Im Zentrum steht der Mord an einem Schauspieler, der dem Ermittler Burkhard Schulz, genannt „Butsch“, verblüffend ähnlich sieht. Doch das ist nur der Anfang: Der Getötete gehörte zum Ensemble eines Theaterstücks, das sich mit einem alten Fall von „Butsch“ und seiner Kollegin Viola Delbrück befasst. Zudem gibt es eine weitere Besetzung für die Rolle des Ermittlers – und auch dieser Darsteller sieht ihm zum Verwechseln ähnlich.

Ein Mordmotiv in der Stricher-Szene?

Während Viola Delbrück recht unbeeindruckt bleibt, dass sie als Vorlage für das Stück „Böses Blut“ dient, hadert Spurensicherer Uli „Jakob“ Böhme damit, dass er im Drehbuch gar nicht vorkommt. „Butsch“ hingegen kann seine Wut kaum zügeln. Er unterbricht die Proben energisch: „Erst klaut ihr mir meine Geschichte. Und dann erzählt ihr alles falsch!“

Seine Aufregung lenkt ihn fast von den eigentlichen Ermittlungen ab. Dabei ist der Fall voller Ungereimtheiten: „Alex neigte zu Selbstzerstörung“, sagt eine Kollegin über das Opfer. Der Mann war homosexuell und hatte offenbar Kontakt zu Strichern. Könnte sich hier das Mordmotiv verbergen?

Machtmissbrauch und MeToo

Doch im Laufe der Ermittlungen tun sich noch tiefere Abgründe auf: Das Drehbuch des Theaterstücks thematisiert Machtmissbrauch, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen – insbesondere in der Theaterbranche. Ein klarer Bezug zur #MeToo-Debatte, mit all ihren schweren Folgen für die Betroffenen.

Hauptdarstellerin Yvonne Catterfeld berichtet im Presseheft, dass sie solche Erfahrungen selbst nie gemacht habe. Dennoch habe sie mit Kollegen gesprochen, die am Theater arbeiten oder gearbeitet haben. „Sie haben dem zugestimmt, für sie war das gar nicht so abwegig, wie es klischeehaft erstmal erscheint.“ Ihr Co-Star Götz Schubert ergänzt: „Übertritte und Machtmissbräuche finden in der Gesellschaft branchenübergreifend statt.“

Für Schubert ist es wichtig, sich selbst kritisch zu hinterfragen, aber auch eine öffentliche Debatte, strafrechtliche Konsequenzen und eine lückenlose Aufklärung nicht aus den Augen zu verlieren. Das Publikum scheint solche gesellschaftlich relevanten Themen zu schätzen: Die Erstausstrahlungen der ARD-Reihe „Wolfsland“ ziehen regelmäßig zwischen fünf und sechs Millionen Zuschauer an.

Rätselhafte Buchstaben auf der Leiche

Schon früh deutet sich an, dass eine scheinbar unbedeutende Szene mit einer jungen Frau später eine zentrale Rolle spielen wird. Zudem gibt es ein weiteres Mysterium: Jemand hat zwei Buchstaben mit einem Fettstift auf die Leiche geschrieben. Spurensicherer Böhme (Jan Dose) setzt moderne Technik ein, um sie sichtbar zu machen.

Regisseur Ole Zapatka erklärt im Presseheft, dass ihm in „Schwarzer Spiegel“ vor allem die Nähe zu den Figuren wichtig war: „Handkamera, harte Wechsel aus Totalen und Nahaufnahmen. Ein eher ruppiges Herantasten.“

Optisch sorgt der Film für spannende Kontraste: Während es im lichtdurchfluteten Café noch friedlich wirkt, strahlen die düsteren Probenräume des Theaters eine beklemmende Atmosphäre aus.

Ein Wolf als stummer Zeuge

Und dann gibt es noch den Wald. Viola Delbrück zieht sich dort regelmäßig in die Einsamkeit zurück – mit einem ungewöhnlichen Ritual. Beim Joggen füttert sie einen Wolf mit saftigem Fleisch.

Als sie während eines dieser Ausflüge auf das Mordopfer und den „Butsch“-Doppelgänger trifft, will ihr stets duzender Kollege wissen: „Was machst du eigentlich hier?“ Ihre abweisende Antwort: „Es ist Sonntag.“

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