Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zur Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres dazu aufgerufen, Chemnitz zu entdecken. «Wer Chemnitz bisher nicht gesehen hat, wer es nicht kannte, der hat bereits viel verpasst», sagte Steinmeier beim offiziellen Festakt. Die sächsische Stadt ist in diesem Jahr neben der Doppelstadt Nova Gorica - Gorizia in Slowenien und Italien Kulturhauptstadt Europas.
Chemnitz habe schon einige Herausforderungen und Umbrüche gemeistert, sagte der Bundespräsident. «Allein die zweifache Umbenennung – 37 Jahre lang Karl-Marx-Stadt, dann wieder Chemnitz – alles das steht sinnbildlich für die Erschütterung von Gewissheiten, für Brüche und Neuanfänge.»
Bittere Erfahrung mit Rechtsextremismus
Die Stadt habe aber auch bittere Erfahrungen mit Rechtsextremismus machen müssen. Steinmeier erinnerte an das Jahr 2018, als rechtsextreme Ausschreitungen das Bild der Stadt deutschlandweit geprägt hätten. Schon damals habe er bei einem Besuch gesagt, dass Dialog nötig sei, weil die Unterschiede, Gegensätze und Konflikte bleiben werden.
«Genau darum geht es auch jetzt im Kulturhauptstadtjahr. Aus Unterschieden zu lernen und gemeinsam etwas Zukunftsweisendes zu entwickeln und damit unsere Demokratie zu stärken, darauf kommt es jetzt an», sagte Steinmeier. «Dort, wo sich die große demokratische Mitte unseres Landes Räume schafft, dort ist für Verächter der Demokratie kein Platz.»
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten