Erfolgsmodell aus Fernost: Auch die dritte Auflage der Kinderbiennale der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ist ein Besuchermagnet. Seit der Eröffnung der eintrittsfreien Präsentation am 1. Juni kamen mehr als 100.000 Kinder und Erwachsene auf den «Planet Utopia» und erkundeten die von 130 Kinderbeiräten mitgestaltete Schau im Japanischen Palais, erlebten zeitgenössische Kunst und wurden selbst kreativ. In zehn Räumen sind Kunstwerke installiert, die Gefühle, Empathie und Phänomene der Natur, aber auch politische und gesellschaftliche Fragen berühren - und Interaktion ist traditionell erwünscht.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der National Gallery Singapore, deren Kinderbiennale Vorbild für Europas erstes Pendant in der Elbestadt ist. Die Premiere 2018 machten damals 110.000 Besucher zum Überraschungserfolg. Diesmal haben in- und ausländische Künstler das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert zum Ort der Zukunft gemacht. Im Fokus stehen Visionen von Frieden, Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit, aber auch Toleranz und Gemeinschaft.
Die Kinderbiennale strahlt über die Stadt und Sachsen hinaus aus, lobte Kunst- und Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) bei einem Rundgang. «Sie ist nicht nur kulturelle Bildung für Kinder, sondern spricht jede Generation an.» Und nun seien Kinder selbst zu Künstlern geworden, «haben sich mit Ihren Wünschen und Ideen eingebracht». Im Zentrum steht noch bis Ende März 2025 laut SKD die Frage, «wie wir unsere Zukunft gestalten wollen und wie wir die Welt, in der wir leben, zu einem besseren Ort machen können».
Kinderbiennale auch in den Niederlanden
Das Format Kinderbiennale macht Schule in der Museumslandschaft. Inzwischen gibt es auch einen Ableger in den Niederlanden, im Groninger Museum, sagte eine SKD-Sprecherin. Nahezu wöchentlich besuchten Delegationen von nationalen und internationalen Institutionen die Schau. Hier ist das Begleitprogramm für Schulen und Kitas nahezu ausgebucht, Kunstwerke werden adaptiert und kreativ weiterentwickelt.
In Dresden sieht SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann nun ein Format etabliert, «das die Kinder und ihre Fragen in den Mittelpunkt rückt». Aber auch viele Erwachsene, vor allem auch Großeltern, lernten durch sie Gegenwartskunst näher kennen. Und die dritte Kinderbiennale lade dazu ein, «gemeinsame Visionen für eine bessere Zukunft zu entwickeln».
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