Das Zwickauer Schumann-Fest widmet sich in diesem Jahr dem Thema «Revolution» in vielfältiger Gestalt. Das Programm des Festivals vom 8. bis 18. Juni zielt nicht nur auf das Revolutionsjahr 1848 vor 175 Jahren ab, sondern auch auf revolutionäre Veränderungen in der Industrie und im Musikinstrumentenbau, wie die Stadt Zwickau als Veranstalter am Freitag bekanntgab. Sie kündigte einen Mix aus Konzerten, Vorträgen und einem Lichterfest an. Neben Werken von Schumann kommt auch Musik seiner Zeitgenossen zur Aufführung.
«Robert Schumann reagierte schon im Herbst 1847 durch Kompositionen für Männerchor auf die ersten Nachrichten des Bürgerkriegs in der Schweiz», teilte die Stadt mit. Das Lied «Schwarz Rot Gold» habe er Anfang April 1848 geschrieben, nur wenige Tage nachdem der Dichter Ferdinand Freiligrath den Text zu Papier gebracht hatte. Beim Abschlusskonzert des Festivals soll es nun in Schumanns Originalversion zu hören sein. «Die Revolutionsjahre 1848/49 bilden eine markante Zäsur in Schumanns Schaffen, gleichzeitig aber war 1849 das fruchtbarste Jahr seiner gesamten Komponistenkarriere.»
Schumann habe mit Begeisterung auch Neuentwicklungen im Musikinstrumentenbau aufgegriffen, darunter den Pedalflügel, hieß es. Das neue Instrument konnte wie bei einer Orgel mit Händen und Füßen gespielt werden. Von seinem Klang bekommt das Publikum in einem Konzert am 14. Juni eine Kostprobe. Am 8. Juni bringt der Chor des Clara-Wieck-Gymnasiums Zwickau Schumann (1810-1856) ein Geburtstagsständchen.
Parallel zum Fest finden vom 7. bis 11. Juni Meisterkurse statt. Als Höhepunkt gilt das Lichterfest rund um den Zwickauer Schwanenteich am 16. Juni. Auch «Fahrradkonzerte» sind im Angebot. Hier können die Musikfans zu diversen Auftrittsorten im Landkreis Zwickau radeln.
Das Robert-Schumann-Haus zeigt passend zum Thema die Sonderschau «Schumann und die Politik» mit Handschriften, Bildern und Notendrucken. Sie sollen dokumentieren, wie aufmerksam Schumann politische Ereignisse seiner Zeit verfolgte und darauf in seiner Musik reagierte. Schumann wurde am 8. Juni 1810 in Zwickau geboren und verbrachte dort sieben Jahre seiner Kindheit.
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