Eine schwarze Folie liegt über den gut 45 Zentimeter hohen Erdwällen wie eine Zudecke und sammelt die wenigen Sonnenstrahlen, die die letzten Tage zu bieten hatten. Ziel sei, die Temperatur in den Dämmen auf den Spargelfelder in Nieschütz bei Meißen bei 20 bis 22 Grad Celsius zu halten. Das sind dann beste Wachstumsbedingungen für das begehrte Gemüse. Wenn es zu warm wird, kann die Folie gedreht werden. Dann ist weiß oben. Oder sie wird ganz entfernt.
Bereits am Mittwoch hat die Ernte in Nieschütz begonnen, heißt es aus dem Unternehmen. Die Erträge sind noch überschaubar. 120 Kilogramm waren es am ersten Tag. Aber es wird schnell mehr, wenn es wärmer wird.
Auf zehn Hektar wächst hier das Gemüse, ein Zehntel der Fläche wird für den Anbau von grünem Spargel genutzt. Am Freitag hat am Rand der Nieschützer Spargelfelder auch der Verkauf im Hofladen begonnen. Das Unternehmen beliefert zudem Gastronomen in der Region von Bad Schandau bis Riesa.
Doch die Spargelbauern haben Probleme. Ihre Zahl sinkt. Immer mehr Landwirte geben den Spargelanbau auf, weil er sich kaum noch wirtschaftlich betreiben lässt. Gab es vor fünf Jahren nur rund 29.000 Hektar Anbaufläche deutschlandweit, sind jetzt nur noch knapp 20.000 Hektar. Man konkurriere mit Anbaugebieten in Peru oder Griechenland, wo der Mindestlohn bei zwei oder fünf Euro liege. In Deutschland wird eine Anhebung auf 15 Euro diskutiert. Aktuell kostet Deutscher Spargel zwischen 15 und 18 Euro pro Kilo. Später in der Saison werden wieder 9,90 Euro drin sein.