Von Ulf Mallek
Aufregung am frühen Sonntagmorgen in der Moritzburger Schlossallee. Ein ausgewachsenes Reh steckte in einem Zaun am Grundstück gegenüber der Bäckerei fest. Es ging nicht mehr vor und nicht mehr zurück. Ein Nachbar sah den Schlamassel und informierte die Moritzburger Feuerwehr. Die rückte auch sofort zu einem Tierrettungs-Einsatz aus.
"Gemeldet wurde uns ein Reh, welches in einem Zaun feststecken soll, dieses bestätigte sich auch", so die Feuerwehr in ihrem Bericht. Der Anruf ging 06:02 Uhr ein. Aber wie es manchmal so ist im Leben, der Tierrettungseinsatz war schneller vorbei als gedacht. Bei Ankunft der Feuerwehr befreite sich das Tier selbstständig aus seiner misslichen Lage. Die Feuerwehr durfte wieder abrücken.
Das Grundstück in zweiter Reihe der Schlossalle gehört keinem Unbekannten. Eigentümer ist der Motitzburger Ober-Grundsteuerrebell Torsten Küllig. Er nutzte den Vorfall auch gleich zu einem lakonischen bildlichen Kommentar: "Das Steuerkorsett ist so eng, dass selbst Wildtiere darin stecken bleiben."
Tatsächlich ist diese Aktion kein Einzelfall. Immer mehr Rehe tauchen laut Auskunft von Anwohnern in Moritzburg auf. Einige klagen über den guten Appetit der Wildtiere. Beliebte Ziele der Rehe sind die Frühlingsanpflanzungen in den privaten Gärten. Die Rehe fressen sogar Tulpen, alles was grünt. "Ich habe für 120 Euro Frühjahrsblüher in der Gärtnerei geholt", sagte eine Anwohnerin. "Alles weggefressen."