Im vergangenen Jahr hat die Bundespolizei in Sachsen gut zwei Drittel weniger unerlaubt eingereiste Menschen registriert als 2023. Die Bundespolizeidirektion Pirna stellte 2024 laut Mitteilung rund 9.800 Fälle fest. Im Vorjahr hatte die Zahl noch bei rund 32.500 gelegen.
Damit setzt sich der Rückgang seit Einführung der Kontrollen an Sachsens Grenzen zu Polen und Tschechien im Oktober 2023 fort. Die Zahl der unerlaubten Einreisen hatte zuvor im September 2023 einen Höhepunkt von mehr als 7.400 erreicht. 2024 wurden die meisten unerlaubten Einreisen im März registriert (rund 1.400). Die wenigsten unerlaubten Einreisen gab es im November (rund 450).
Bundesweit 83.000 unerlaubte Einreisen
Auch bundesweit verzeichnete die Bundespolizei einen deutlichen Rückgang. An den neuen deutschen Landesgrenzen wurden laut einer Mitteilung rund 83.000 Personen registriert, die unerlaubt nach Deutschland kamen. Von Januar bis Juni 2023 waren es rund 127.500 unerlaubte Einreisen gewesen. Damit ging die Zahl um etwa ein Drittel zurück.
Seit September Kontrollen an allen deutschen Grenzen
An den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz kontrolliert die Bundespolizei seit Mitte Oktober 2023 verstärkt. An der deutsch-österreichischen Landgrenze wurden die Kontrollen bereits im Herbst 2015 eingeführt, im vergangenen September kamen die Grenzen zu Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark hinzu. Dabei werden nicht alle einzelnen Reisenden überprüft, es muss aber jeder damit rechnen, kontrolliert zu werden.
Von einer unerlaubten Einreise spricht die Polizei, wenn ein Ausländer ohne gültigen Aufenthaltstitel die Grenze überqueren will. Zurückweisungen sind nach Auffassung der Bundesregierung nur erlaubt, wenn jemand kein Asylbegehren äußert oder wenn für ihn eine zeitweilige Wiedereinreisesperre gilt. Das ist etwa der Fall, wenn jemand zuvor abgeschoben wurde, oder bei Menschen, die aus sogenannten sicheren Herkunftsländern kommen, wenn ihr Asylantrag zuvor bereits als «offensichtlich unbegründet» abgelehnt wurde.
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