Sachsens Verkehrsministerin Regina Kraushaar (CDU) hat sich für die Fortführung des Deutschlandtickets ausgesprochen. «Wir wollen, dass das Deutschlandticket fortgesetzt wird und dass der Bund sich finanziell dauerhaft mindestens zur Hälfte beteiligt», sagte Kraushaar der Deutschen Presse-Agentur. CDU und SPD hätten sich im Koalitionsvertrag der laufenden Legislaturperiode ausdrücklich darauf verständigt.
«Unsere kommunalen Aufgabenträger erwarten zu Recht eine klare Perspektive zur Fortführung des Deutschlandtickets», betonte Kraushaar. Dafür brauche es «möglichst schnell eine verlässliche Finanzierungszusage durch den Bund».
Finanzierung bleibt umstritten
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht den Bund in der Verantwortung. «Das Ticket heißt nicht Bayern- oder Bremen-Ticket. Es heißt Deutschlandticket», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Daher müsse der Bund eine Lösung für die Fortführung finden. Söder zeigte sich zuversichtlich, dass es unter einer unionsgeführten Bundesregierung eine Lösung geben werde.
Bereits zu Wochenbeginn hatte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) einen Kurswechsel bei der Finanzierung gefordert. «Für die Länder war es ein Kraftakt, den Bund dazu zu bringen, seine Finanzierungszusagen für das Deutschlandticket einzuhalten», erklärte Bernreiter. Während das Ticket für 2025 gesichert sei, müsse die nächste Bundesregierung über die langfristige Zukunft entscheiden.
Im Wahlprogramm der Union kommt das Deutschlandticket nicht vor. Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) sagte im November auf die Frage, wie er die Zukunft des Tickets nach 2025 sehe: «Das ist eine sehr schwierige Frage, die wir auch im Lichte der Haushaltsplanungen im nächsten Jahr beantworten müssen.»
Wissing warnt vor Abwicklung
Der Unions-Haushälter Christian Haase sagte jüngst dem Portal «Politico»: «Wir müssen uns ehrlich machen: Über 2025 hinaus ist das Deutschlandticket nicht mehr zu finanzieren».
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) warnte vor einem Aus des Deutschlandtickets. Das wäre fatal, sagte Wissing dem Sender Phoenix. «Wir haben mit dem Deutschlandticket den ÖPNV modernisiert, wir haben die Digitalisierung des ÖPNV vorangetrieben, und vor allen Dingen haben wir die arbeitende Mitte entlastet.»
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