E-Zigaretten haben sich in den letzten zehn Jahren bei immer mehr Rauchern als Alternative zur guten alten Tabak-Zigarette durchgesetzt. Da in den kleinen elektronisch gesteuerten Verdampfern kein Rauch durch Verbrennung von Tabak entsteht, gilt das Dampfen oder Vapen als weniger gesundheitsschädlich. Gerade Gelegenheitsrauchern, die bislang vor allem aus Gewohnheit am Glimmstängel festhalten, fällt der Umstieg meist leicht. Etwas anders sieht es bei starken Rauchern aus, für die die körperliche Nikotinabhängigkeit ein entscheidender Faktor ist. Denn die typischen Liquids für E-Zigaretten enthalten nur eine begrenzte Menge Nikotin. Eine Alternative ist in solchen Fällen ist, Liquid mit Nikotinsalz zu kaufen. Damit ist eine höhere Nikotinkonzentration im Liquid möglich. Der folgende Beitrag informiert über das Thema.
Ein wichtiger Hinweis vorab: E-Zigaretten können eine sinnvolle Hilfe dabei sein, das Rauchen aufzugeben. Auch der Konsum von Liquids mit Nikotinsalzen ist nach aktuellem Stand der Wissenschaft weniger gesundheitsschädlich als der Genuss konventioneller Zigaretten. Die Langzeitfolgen des dauerhaften Konsums sind bislang aber noch nicht bekannt. Grundsätzlich gilt daher, der beste Gesundheitsschutz ist es, mit dem Rauchen oder Dampfen gar nicht erst anzufangen.
Wieso ermöglichen Nikotinsalze eine höhere Nikotinkonzentration?
Nikotin, wie es in den meisten handelsüblichen Liquids und Nikotinshots verarbeitet wird, wird mithilfe von Ammoniak aus Tabakblättern extrahiert. Das Nikotin wird in einer Trägerlösung (typischerweise aus Propylenglycol und Glycerin) gebunden. Diese Mischung verdampft schnell und ist damit perfekt für die üblichen Liquids geeignet. Auch in Nikotinkaugummis oder -pflastern kommt diese Variante zum Einsatz. Der Nachteil des so extrahierten Nikotins ist allerdings, dass der pH-Wert des Nikotins bzw. Liquids vergleichsweise hoch ist. Dadurch kann es bei hoher Konzentration zu einem Kratzen im Hals kommen. Auch der sogenannte Throat-Hit, den vor allem Umsteiger zu Beginn oft wichtig finden, ist eine Folge des hohen pH-Werts. In der Folge sind auf diese Weise allerdings nur Liquids mit einer begrenzten Nikotinkonzentration herstellbar. Bei höheren Nikotinmengen wird das Liquid ungenießbar.
Anders sieht das bei Liquids mit Nikotinsalzen aus. Nikotinsalze werden gewonnen, indem Nikotin, wie es in getrocknetem Tabak vorkommt, mit Benzoesäure gebunden wird. Diese Mischung hat einen niedrigeren pH-Wert als andere Liquids und kann dennoch bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen verdampft werden. Dadurch lassen sich deutlich höher konzentrierte Liquids kreieren.
Worauf muss ich beim Verdampfen von Nikotinsalzen achten?
Im Vergleich zu anderen Liquids wirken die höher konzentrierten Nikotinsalz-Liquids leicht zeitverzögert. Das hängt damit zusammen, dass das an die Benzoesäure gebundene Nikotin vom Körper etwas langsamer aufgenommen wird. Dadurch dauert es einige Sekunden, bis das Nikotin im Körper wirkt. Wer von normalen Liquids auf solche mit Nikotinsalzen umsteigt, sollte also zunächst langsam anfangen, um die Wirkung besser abschätzen zu lernen.