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Klarissenkloster Bautzen löst sich auf - Nonnen trennen sich

Das Gebäude des Bautzener Klarissenklosters. (Archivfoto) / Foto: picture alliance / Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa
Das Gebäude des Bautzener Klarissenklosters. (Archivfoto) / Foto: picture alliance / Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Die Geschichte des Bautzener Klarissenklosters endet kurz vor dem hundertjährigen Bestehen. Die zurückgezogen und einfach lebenden Nonnen haben sich zerstritten - nun gehen sie verschiedener Wege.

Die Schwestern des Klarissenordens von der Ewigen Anbetung geben ihr vor knapp einem Jahrhundert gegründetes Kloster im sächsischen Bautzen auf. Wie das Bistum Dresden-Meissen am Donnerstag mitteilte, verlassen sie es bis Ende September. Grund ist die Zerrüttung ihrer Gemeinschaft durch «eine schleichend gewachsene Krise» und «unlösbare Konflikte». Dem Konvent gehören aktuell acht Nonnen an. Jeweils drei der Ordensschwestern wechseln ins Kloster der Nazarethschwestern in Goppeln nahe Dresden sowie ins Klarissenkloster nach Dingolfing in Bayern, eine weitere will im Ursprungskloster des Ordens in Frankreich leben. Die jüngste Nonne aber lässt ihre zeitliche Profess, das Gelübde zur Bindung an die Ordensgemeinschaft, auslaufen und beginnt danach eine Ausbildung. 

«Nun stehen wir an einem Punkt, an dem unvermeidlich das Ende des Klosters der Klarissen von der Ewigen Anbetung in Bautzen bevorsteht», heißt es in einem Abschiedsbrief der Nonnen. Sie beklagen darin, es nicht vermocht zu haben, die Konflikte, die zum Bruch führten zu lösen. «Wir stehen hier in der bitteren Erfahrung der Armut des Scheiterns.» 

«In ganz unterschiedlichen, bedrängnisvollen Zeiten – ob Nationalismus, Sozialismus oder in den Umbrüchen nach der Friedlichen Revolution – haben sie mit großer Treue im Gebet Gott die Ehre gegeben und in den Anliegen der Menschen gebetet», würdigte Bischof Heinrich Timmerevers das lange Wirken der Ordensschwestern im und für das Bistum. Sie hätten Gutes bewirkt und den Menschen Halt gegeben. «Die Bautzener Klarissen haben in unserer lauten Zeit im Stillen gelebt und damit ein Zeichen gesetzt», bescheiden und zurückgezogen gedient - gemäß der Vorbilder der Gemeinschaft, dem heiligen Franziskus und der heiligen Clara. 

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