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Einnahmen der Landeskirche sinken - Debatte über Reformen

Einnahmeverluste - Sachsens Landeskirche muss deutlich sparen. (Symbolbild)  / Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
Einnahmeverluste - Sachsens Landeskirche muss deutlich sparen. (Symbolbild) / Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Sachsens evangelische Landeskirche ist zu weiteren Veränderungen gezwungen. Neben den seit Jahren rückläufigen Mitgliederzahlen wird es nun auch finanziell enger.

Wegen sinkender Einnahmen und steigender Kosten muss die evangelische Landeskirche Sachsens in den nächsten zehn Jahren bis zu einem Drittel des derzeitigen Haushaltsvolumens einsparen. Die Zeiten steigenden Kirchensteueraufkommens trotz schwindender Mitgliederzahl «sind nun vorbei», sagte Finanzdezernentin Kathrin Schaefer bei der Frühjahrstagung der Landessynode in Dresden. Künftig käme dazu eine starke Reduzierung der Zuschüsse aus dem Finanzausgleich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). 

Das Landeskirchenamt geht laut Schaefer davon aus, dass bei Annahme einer Kostensteigerung um 2,5 Prozent bis 2030 rund 32 Millionen Euro und bis 2035 rund 70 Millionen Euro eingespart werden müssen. «Einfach so weitermachen wie bisher können wir uns nicht leisten!» 

Mittel und Kräfte würden «erheblich und schnell kleiner», sagte Burkart Pilz, Vorsitzender einer Arbeitsgruppe der Kirchenleitung, die Potenziale für Veränderungen auslotet. 

Weniger Kirchenbezirke und neue Gemeindeformen als Ideen

Das Gremium schlägt neben einer Verschlankung der Verwaltung vor, die mittlere Ebene der Landeskirche neu zu fassen und die Zahl der derzeit 16 Kirchenbezirke deutlich zu reduzieren. Angesichts abnehmender Ressourcen soll über eine Stärkung des Ehrenamtes und das bisherige «Dreigespann» von Pfarrdienst, Gemeindepädagogik und Kirchenmusik nachgedacht werden.

«Alles ist im Wandel: Strukturen, Rollen, Spielräume; vor Ort und auch insgesamt», sagte Landesbischof Tobias Bilz. Um den Prozess aktiv zu gestalten, «müssen wir ehrlich und breit diskutieren und dabei offen sein und voller Vertrauen». Er warb dafür, die anstehenden Veränderungen mutig anzupacken. Die Kirchenleitung wünsche sich eine breite Diskussion über die Entwicklung von Strukturen, Berufsbildern, die Rolle des Ehrenamtes sowie Aufgaben und Qualifikationen. 

Mit 248 Millionen Euro ist das Budget der Landeskirche für 2025 um sechs Millionen Euro schmäler und verzeichnet erstmals einen Einnahmerückgang. Seit 1990 nimmt die Zahl ihrer Mitglieder beständig ab, im vergangenen Jahr um fast 17.000 Protestanten auf nur noch rund 575.500.

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