Die sächsische SPD prüft wegen eines Einschussloches im Gebäude der Parteizentrale in Dresden weitere Sicherheitsvorkehrungen. «Klar ist aber auch: Wir lassen uns auf keinen Fall einschüchtern. Wir werden unsere politische Arbeit für den Freistaat Sachsen und den bevorstehenden Landtagswahlkampf unvermindert fortsetzen», teilten die Vorsitzenden Kathrin Michel und Henning Homann mit.
Nach Angaben der SPD hat die Polizei in der vergangenen Woche ein Einschussloch an einer Schreibe im dritten Obergeschoss des Herbert-Wehner-Hauses festgestellt. Das betraf die Geschäftsräume einer Firma, die direkt über der SPD-Landesgeschäftsstelle ihren Sitz hat. Nach den Ermittlungen der Polizei sei ein Schuss aus einer Luftdruckwaffe die mit Abstand wahrscheinlichste Ursache für die Zerstörung des Fensters, heißt es nun.
«Auch wenn es bis jetzt keine Hinweise auf das Motiv gibt, ist das Ermittlungsergebnis verstörend und beunruhigend», betonten Michel und Homann. Man hoffe auf weitere Erkenntnisse. «Wir wissen aus den zurückliegenden Monaten um die stark gestiegene Gefahr für Mitglieder und Einrichtungen der SPD.»
Anfang Mai hatten vier junge Männer - mindestens einer von ihnen aus dem rechten Spektrum - den sächsischen SPD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Matthias Ecke, spätabends niedergeschlagen, als der Wahlplakate für seine Partei anbringen wollte. Er erlitt Knochenbrüche im Gesicht und musste operiert werden.
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