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Sachsen verliert im Glücksatlas 2024 an Lebenszufriedenheit

Die Lebenszufriedenheit ist in Sachsen gesunken (Symbolbild). / Foto: Patrick Pleul/dpa/ZB
Die Lebenszufriedenheit ist in Sachsen gesunken (Symbolbild). / Foto: Patrick Pleul/dpa/ZB

Die Menschen in Sachsen sind laut einer Studie unzufriedener als noch im vergangenen Jahr. Damit geht ein Aufwärtstrend vorerst zu Ende und der Freistaat büßt gleich 5 Plätze im Länder-Ranking ein.

Im Gegensatz zum Trend in ganz Deutschland ist die Lebenszufriedenheit in Sachsen gesunken. Damit ist der Aufwärtstrend nach dem Tief während der Corona-Pandemie gebrochen und Sachsen rutscht im Ländervergleich von Platz 7 auf Platz 12 ab, wie aus dem «Glücksatlas» 2024 hervorgeht, einer regelmäßigen Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Im vergangenen Jahr lag Sachsen noch auf Augenhöhe mit dem bundesweiten Durchschnitt, nun gibt es demnach wieder einen deutlichen Abstand. 

Die Zufriedenheit erreichte im Freistaat einen Wert von 6,87 auf einer Skala von 1 bis 10 - ein Minus von 0,05 Punkten im Vergleich zu 2023. Sachsen ist neben Bremen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern eines von nur vier Bundesländern, die im Glücksatlas 2024 Zufriedenheitseinbußen hinnehmen mussten. 

Deutschlandweit gab es hingegen ein Plus von 0,14 Punkten auf 7,06 Punkte - damit erreichte der Wert wieder das Niveau der 2010er Jahre. Am zufriedensten sind die Menschen der Studie zufolge in Hamburg (7,38 Punkte). Der Stadtstaat glänze durch eine hohe Wirtschaftskraft, eine gute Gesundheitsversorgung, gute Schulen und Betreuungseinrichtungen, heißt es. Auf Platz zwei landen Bayern und Schleswig-Holstein (beide 7,23 Punkte).

Besonders mit dem Einkommen unzufrieden

Die Menschen in Sachsen zeigten sich in allen vier abgefragten Bereichen - Familie, Arbeit, Gesundheit und Einkommen - deutlich unzufriedener als der deutsche Durchschnitt. Besonders groß ist die Differenz beim Einkommen, wie aus den Daten hervorgeht. In Sachsen liegt die Zufriedenheit hier bei 6,31 Punkten, der deutsche Durchschnitt bei 6,81 Punkten. 

Ähnlich wie in anderen ostdeutschen Flächenländern sehen die Autoren der Studie hier Parallelen zu objektiven wirtschaftlichen Indikatoren. So gehört etwa das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (75.060 Euro) zu den niedrigsten in Deutschland (89.721 Euro) – nur Thüringen liegt noch darunter. Die Kaufkraft in Sachsen betrage durchschnittlich rund 25.300 Euro pro Jahr, während der bundesweite Durchschnitt bei rund 27.800 Euro liege. Stärken sehen die Autoren bei den vergleichsweise niedrigen Wohnungsmieten, einer geringen Einkommensungleichheit und dem niedrigen Stand öffentlicher Schulden.

Westen Sachsens zufriedener als Osten

Unterschiede innerhalb Sachsens machen sich laut Studie immer stärker bemerkbar: Während in der Region Sachsen-Leipzig, die West- und Südsachsen einschließlich des Vogtlands umfasst, die Lebenszufriedenheit 2024 um 0,03 Punkte stieg, sank sie in der Region Sachsen-Dresden, die Ostsachsen abdeckt, um 0,14 Punkte. Diese Kluft wächst den Angaben nach bereits seit drei Jahren: von 0,08 Punkten im Jahr 2022 über 0,23 Punkte im Jahr 2023 bis zu einem Abstand von 0,40 Punkten im Jahr 2024. «Gründe dafür sind unter anderem die unzureichende wirtschaftliche Infrastruktur und die niedrigen Einkommen, die zur allgemeinen Unzufriedenheit beitragen», heißt es.

Für die Umfrage wurden von Juli 2023 bis Juni 2024 insgesamt 12.452 Menschen ab 16 Jahren durch das Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach zur allgemeinen Lebenszufriedenheit befragt. Zu den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Gesundheit wurden vom IfD Allensbach von Februar bis April 2024 insgesamt 3.161 Bürger ab 16 Jahren befragt. Das Berliner Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragte 2.000 Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren zu Ost-West-Unterschieden.

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