Sachsens Kultusminister Christian Piwarz möchte die politische Bildung an den Schulen des Freistaates verbessern. Für ein neues Handlungskonzept mit dem Titel «W wie Werte» hatte der CDU-Politiker ein Expertengremium aus 16 Fachleuten einberufen. «Demokratie muss gelernt werden. Genau deshalb ist Demokratiebildung in der Schule auch so wichtig», erläuterte Piwarz. Sie dürfe aber nicht nur konsumiert werden, sondern lebe vom Mitmachen und Mitgestalten aller. Demokratie funktioniere als Staatsform nur mit der aktiven Beteiligung von Menschen.
«Schulische Demokratiebildung kann nur erfolgreich sein, wenn wir alle unser gesellschaftliches Zusammenleben gestalten und uns damit für Freiheit und Menschenrechte einsetzen. In diesen Tagen braucht es mehr denn je Menschen, die sich für unsere freiheitliche Demokratie einsetzen, für sie streiten», betonte der Minister. Mit dem weiterentwickelten Konzept wolle man Schulleitungen und Lehrkräften ein zeitgemäßes Instrument zur Unterstützung an die Hand geben.
Das Expertengremium hatte 76 Empfehlungen formuliert. Der Großteil der Maßnahmen soll sofort umgesetzt und unter anderem Projekte zur Medienbildung weiterentwickelt werden. Konkret geht es dabei um Aufklärung, Sensibilisierung und Stärkung bei Themen wie Cyber-Mobbing, Hass im Netz und Desinformation. Viele Maßnahmen sind auch Bestandteil der Strategie «Bildungsland Sachsen 2030». Dazu gehört etwa das Ziel, die Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern zu stärken. Künftig soll auch eine Stunde ohne Unterricht als «Klassenrat» im Stundenplan ausgewiesen werden.
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