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Sachsen fordert Ende des Erdkabel-Vorrangs beim Netzausbau

Strommasten einer Hochspannungsleitung. / Foto: Federico Gambarini/dpa/Symbolbild
Strommasten einer Hochspannungsleitung. / Foto: Federico Gambarini/dpa/Symbolbild

Sachsen und Baden-Württemberg plädieren für mehr Freileitungen beim Stromnetzausbau. Das soll die Energiewende beschleunigen und die Strompreise senken.

Beim Ausbau der Stromnetze hat sich Sachsen im Bundesrat für den verstärkten Bau von sogenannten Freileitungen eingebracht. Dadurch soll die Energiewende schneller und günstiger umgesetzt werden, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Baden-Württemberg hat sich an dem Vorhaben ebenfalls beteiligt. Die beiden Bundesländer fordern die Bundesregierung damit auf, künftig nicht mehr vorrangig unterirdische Erdkabel zu verlegen.

Die Strompreise in Deutschland seien im europäischen und im weltweiten Vergleich zu hoch, sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). «Das merken nicht nur die Privatverbraucher, auch für das Handwerk und die Industrie entwickeln sich die Energiepreise immer mehr zum negativen Standortfaktor.» Hier müsse endlich gehandelt werden. «Der Vorrang von Erdkabeln hat nicht zu dem gewünschten Effekt geführt, dass der Leitungsausbau schneller wird.» Er habe aber den Effekt, dass der Leitungsbau und damit auch der Strom immens teurer würden.

Für die Energiewende müssen bundesweit Tausende Kilometer neue Stromleitungen verlegt werden. Die «Stromautobahnen» sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren. Ein erheblicher Anteil davon sollen Erdkabel sein - die aber sind wesentlich teurer als Freileitungen. Die Kosten über die Netzentgelte werden auf alle Stromkunden umgelegt. Sachsen und Baden-Württemberg sprechen sich nun unter Verweis auf die Kosten dafür aus, wieder auf oberirdische Hochspannungsleitungen zu setzen.

Die frühere Große Koalition aus Union und SPD hatte 2015 für große Stromautobahnen den Vorrang der Erdverkabelung eingeführt. Die unterirdischen Leitungen führen aber zu milliardenschweren Zusatzkosten für Verbraucher und Unternehmen.

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